Gregory Hoblit: Frequency. USA 2000 Kritikampel:

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Frequency

USA 2000
Regie: Gregory Hoblit
Mit Dennis Quaid, Jim Caviezel


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frequency

Frequency

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PLOT

John Sullivan kann es kaum glauben: aber eines Abends spricht er über ein altes Funkgerät mit seinem Vater - der seit 30 Jahren tot ist. Gemeinsam gehen sie daran, die Vergangenheit zu ändern. Aber schnell merken sie, dass die Folgen der Veränderung nicht so leicht in den Griff zu bekommen sind. 

KRITIK

Kontingenzbewältigung ist Thema wie narrative Herausforderung für diesen Film. Kontingent sind die Ereignisse, die unser Leben, hier das von Vater und Sohn Sullivan, zu dem machen, was es ist. Kontingent ist (aus einer unmöglichen Perspektive angenommener Alternativen für jeden einzelnen Augenblick) das, was die Geschichte unseres Lebens, Geschichte als solche gewesen sein wird. Jeder unbemerkte Schmetterlingsschlag, jede gerauchte oder nicht gerauchte Zigarette könnten gravierende Auswirkungen gehabt haben. Frequency spielt im Reich des Irrealis, des Was-wäre-wenn - und er spielt lustvoll mit der Kontingenz, die als unmittelbare Konsequenz aus der Zeitreise-Grundidee folgt.

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Neben den sogleich auftauchenden Paradoxa haben Zeitreisegeschichten üblicherweise das Problem rasch ersichtlich werdender Beliebigkeit. Handlungsspielräume wie Konsequenzen werden schnell unübersehbar. Das macht oft genug die Ziele groß, die Gegner teuflisch (denkt man zum Beispiel an Cronebergs Dead Zone, der auf seine vertrackte Weise am ähnlichen Problem des Prophetie-Paradoxes arbeitet - und über die Konzentration auf den auf den Weltuntergang zusteuernden Gegner zusätzlich noch die Dead Zone als Blickbeschränkung, die zunehmenden Kopfschmerzen als ökonomische Verknappung der übersinnlichen Fähigkeit einführt). Ökonomische Verknappung der Möglichkeiten nutzt Frequency gleich doppelt: es gibt zum einen, angedeutet wenigstens, ein Zeitfenster, in dem Vater und Sohn über die Brücke von dreißig Jahren kommunizieren können. Zum anderen gibt es eben nur diese eine Brücke, diesen einen Kanal noch dazu, vom Sieg des Weißen Rauschens ständig bedroht.

Narrativ führt die Doppelbewegung des Films, Vater 1969 hier, Sohn 1999 da, sehr konsequent zur Parallelmontage, die das Kommunizierende der Handlungsröhren in der unmittelbaren und an manchen Stellen wunderschön sinnfälligen (z.B. bei den Brandzeichen auf dem Schreibtisch) Verkopplung von Ursache/Folge demonstriert. Die Schlankheit der Prämisse zerfleddert freilich, streng genommen unnötigerweise, in diverse genre-crossing-Aktivitäten. Unversehens kreuzt sich das Zeitreise-Motiv mit dem Serienkiller-Genre. Der handwerklich bewundernswert ökonomische Prolog deutete dagegen in die Action-Richtung (Backdraft!), in Schießereien und Verfolgungsjagden kommt der Film darauf hin und wieder zurück. Interessant ist das Genre-Hopping dann doch: zitiert wird hier nicht mehr connoisseurhaft spezifisch aus einzelnen Vorbild-Filmen, sondern im Verweis aufs Genre als solches. Heraus kommt ein beinahe schon wieder austariertes und allemal intelligent gemachtes Mixtum Compositum.
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Von makelloser Stringenz ist der Showdown, der in rascher Beschleunigung der Parallelmontage Vergangenheit und Gegenwart immer näher aneinanderzurücken scheint, bis sie quasi zusammenfallen. (Mehr als dieses Quasi ist kaum möglich - oder vielleicht doch: eine Überblendungsmontage bringt Vater und Sohn zuvor einmal, bewegend, ins selbe Bild). Dies ist das einzig logische Ende, dem der Film, viel kritisiert, die Feier einer mit eigener Hand zurechtgerückten Biografie noch draufsetzt. Man muss aber, der offensichtlichen Ideologie zum Trotz, das Moment der Kontingenz, der auf ihre Weise ja real gewordenen, oder eher: gewesenen tragischen Alternativ-Möglichkeiten nicht übersehen.

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tageszeitung

Süddeutsche

Berliner Z. 

Die Welt

Die Zeit

NY Times

Jump Cut

"Frequency" ist mehr Thriller als Sci-Fi und sogar halbwegs spannend, wenn nur dieses alberne Zeitreise-Ding nicht wäre." "Der Film verpackt ein kompliziertes Thema in eine verwickelte Geschichte, und er verlässt sich dabei auf die Intelligenz von Buch und Regie." "Trotz sichtbarer Anstrengungen gelingt es dem Drehbuchautor Toby Emmerich letztlich nicht, uns diese Prämisse überzeugend zu verkaufen"

"Der ruhige Blick, den Hoblit auf die Beziehung zwischen Frank und John wirft, und der plötzliche Wechsel des Tempos (...) sie scheinen sich zunächst zu widersprechen, doch sie gehören zusammen in einem Kino, das sich ein besseres Amerika erträumt."

-------- "Frequency" may be a good yarn, but it is also a bereft little boy's dream of power over death that leaves a biting tang of poignancy. " "Heraus kommt ein beinahe schon wieder austariertes und allemal intelligent gemachtes Mixtum Compositum."

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