Scherpunkt Asien: Jacky Kang: Gingko Bed

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Gingko Bed

Regie: Jacky Kang

Jacky Kang ist 1962 geboren, hat Film und Drama an der ChungAng-Universität studiert, Gingko Bed ist sein Debütfilm. Mit seinem Nachfolger, Shiri (1999), hat er alle Kassenrekorde Koreas gebrochen.

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Jacky Kang: Gingko Bed
Kritik von Ekkehard Knörer

[Image]

zum Asien-Schwerpunkt

Mehrfache Rahmen umschließen die in Zeit und Figuren überkreuzte Geschichte einer unsterblichen Liebe. Ein erster (Bilder-)Rahmen mit Off-Erzähler-Stimme aus der Zukunft der erzählten Story berichtet von ihren Eltern, deren aufs Irdische begrenzte Liebe der Film der Film schildert. Zweiter Rahmen, in animierter Landschaft: Zwei Gingko-Bäume, in einen fährt der Blitz - in der Schließung am Ende wird der gefällte Baum wieder erstehen. Kaum ist man im Film, versteht man, warum es dieser doppelten Schließung bedarf, denn Gingko Bed ist wahrhaft ereignisreich.

Zwei Zeitebenen spielen ineindander. Die temporeiche, hektische koreanische Gegenwart, in der sich. Su-hyon, ein Zeichenlehrer, und Sun-yong, eine Ärztin lieben. In beider Leben treten überirdische Mächte, abgesehen haben sie es auf ihn, der in seinem Vorlieben ein berühmter Musiker war. In ihn verliebte sich Mi-Dan, eine Frau, die eigentlich dem General Hwang angehörte, der seinen Rivalen wie einst so auch jetzt zu beseitigen sucht. Daher die reizvollen, wenngleich in ihrer Darstellungslogik nicht ganz konsistenten Geisterauftritte in der Gegenwart. Um sichtbare Gestalt anzunehmen für die Lebenden, müssen die Geister in Menschen fahren, die für diesen Zeitraum tot sind - aber anders als in anderen vergleichbaren Storys danach wieder leben. Einen seiner bösesten Horror-Scherze - und die missliche Lage seiner zweiten weiblichen Heldin - zieht der Film aus dieser Wiedergeburt. Sun-yong nämlich hat einen Patienten, dessen Leben Mi-dan gerade entliehen hatte, für tot erklärt und man hat rasch (zeit-logisch betrachtet: völlig unplausibel rasch) dessen Augen weitergespendet.

Der Film selbst fährt ohne Rücksicht auf Verluste zwischen seinen stilistischen Ebenen hin und her. Wunderschöne archaische Aufnahmen als Rückblenden auf die Vorzeit stehen neben dem durch schnelle Fahrten und Schnitte dynamisierten Gegenwartskorea; makabre folgen auf romantische Momente, Einheitlichkeit stellt sich her bestenfalls im durchgängigen Willen zu Pathos und Stilisierung. Gingko Bed ist ein wahres Fest für Freunde eigenwilliger Mischungen, alle anderen dürfen allemal staunen.

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