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Tareque Masud: Matir Moina
(Bangladesch
2002)
Kritik von Thomas
Reuthebuch |
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Dokumentarfilmer Tareque Masud beschäftigt sich in seinem
Spielfilmdebüt Matir Moina mit seinen eigenen
Kindheitserinnerungen. Vor dem Hintergrund des politischen Aufruhrs der
späten sechziger Jahre in Ostpakistan - dem heutigen Bangladesch - durchlebt
der scheue Provinzjunge Anu die Strenge der Religion in den islamischen
Priesterseminarschulen Madrasa.
Der Film gewährt einen Blick in eine Welt, die uns fremd ist,
allzu leichtfertig in Verbindung gebracht wird mit den afghanischen Taliban
oder pakistanischen Extremisten. Es finden sich Anleihen aus dem populären
indischen Kino, Madsu ist sich nicht zu schade den explosiven Stoff mit
melodramatischen Elementen aufzubrechen. Immer wieder wird der dramaturgische
Fluß durch Gesangseinlagen unterbrochen die Anu auf seinen Reisen
beobachtet, auf einem Boot etwa, oder in einem Wald. Man spürt dem Film
seinen Willen an, aufklärerisch zu wirken, manchmal ist das vielleicht
zuviel des Guten. Im Kern dreht sich dennoch alles um eine bewegende
Familiengeschichte, die unter den gesellschaftlichen Spannungen zerbricht,
die auch das Land spalten. Dem streng religiösen Vater fällt dabei
eine zentrale Rolle zu. In Anbetracht der Niederschlagung des kommunistisch
gefärbten Aufstands der Bangladeschi durch die muslimischen Brüder
aus Pakistan, steht der Vater am Ende vor einem Scherbenhaufen.
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