Jay Roach: Meine Braut, ihr Vater und ich. USA 2000

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Meine Braut, ihr Vater und ich

USA 2000
Regie: Jay Roach
Mit Robert deNiro, Ben Stiller, Blythe Danner

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Meine Braut, ihr Vater und ich

Meine Braut, ihr Vater und ich.

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KRITIK

Von Anfang an hat es Greg Focker (Ben Stiller) nicht leicht, um die Hand seiner Freundin Pam (Teri Polo) anzuhalten. Erstens hat er einen eher unrühmlichen Nachnamen, zweitens arbeitet er als Krankenpfleger und drittens hat er so seine Schwierigkeiten im Umgang mit Katzen. Kurz und gut: Er ist in den Augen seines zukünftigen Schwiegervaters Jack Byrnes (Robert de Niro) der typische Verlierer und eindeutig der falsche Mann für dessen geliebtes Töchterchen. Dabei sah die Welt doch zunächst noch so rosig aus. Pam und Greg erhalten eine Einladung zu der Hochzeit von Pams jüngerer Schwester, was für Greg der ideale Moment ist, um sich im Haus seiner Schwiegereltern vorzustellen und Pam einen Heiratsantrag zu machen. Doch kaum sind die beiden dort angekommen, merkt Greg, daß ihm der harte Brocken und Schwiegersohn-Tyrann Jack seine Tochter nicht ohne weiteres überlassen wird...
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Klamotten-Regisseur Jay Roach, der auch die „Austin Powers“-Filme gemacht hat, schaltet hier einen Gang zurück. „Meine Braut, ihr Vater und ich“ ist keine derbe Farce oder alberne Nummernrevue, sondern eine Komödie, die neben einer ganzen Reihe gelungener Running-Gags und absurden Situationen, mit Ben Stiller und Robert de Niro zwei hervorragend aufgelegte Hauptdarsteller in den erbittert-komödiantischen Kampf zwischen dem eifersüchtigen Vater und dem zukünftigen Schwiegersohn schickt. Daß Jack Byrnes Greg ablehnt, ist von der ersten Sekunde ihres Aufeinandertreffens klar. Er ist einer dieser Väter, die auf jeden Freund des geliebten Töchterchens allergisch reagieren. Perfekt ist eben nicht gut genug. Jack Byrnes ist ein Mann mit klaren Prinzipien, für den Familienharmonie und political correctness groß geschrieben werden. Ein Mann mit leichtem Hang zum Sentimentalen, der die Asche seiner toten Mutter auf dem Kaminsims aufbewahrt und eine solche Liebe zu seiner Katze hegt, daß er ihr beigebracht hat, eine normale Toilette zu benutzen.

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De Niro kann sich dabei zurücklehnen, denn es fällt ihm leicht, sein komisches Talent nach „Reine Nervensache“ erneut unter Beweis zu stellen. Er zieht oft verständnislos die Augenbrauen hoch, wenn er mit Greg spricht, macht Satzpausen zu versteckten Vorwürfen und sagt Gregs doppeldeutigen Nachnamen mit einem so abwertenden Tonfall, wie es nur ein de Niro kann. Dieser Mann ist für die Zuschauer ein sadistisches Vergnügen und für Ben Stiller ein einziger Alptraum. Stiller gibt den Don Quijote für das Familienglück, gibt sich nicht kampflos geschlagen. Immer wieder lächelt er gezwungen und ist so willig zu gefallen, ja sogar alles zu tun, um den Eindruck und die Situation zu retten. Stets beginnt das mit ganz winzigen Lügen und kleinen Katastrophen, die sich dann pyramidenartig auftürmen und ihm über den Kopf wachsen: Ob er sich durch eine Anekdote über das Melken einer Katze entblößt, den von Pams Ex-Freund handgeschnitzten Traualtar (aus einem massiven Holzblock!) in Brand steckt oder das heißgeliebte Familienkätzchen entwischen läßt. Man könnte schon fast Mitleid haben, würde einen die Schadenfreude nicht so vehement ins Vergnügen stoßen. Lediglich das Happy-Ending, das sicherlich bei solchen Filmen unausweichlich ist, geht zu versöhnlich über die Bühne. Jack läßt sich von seiner Frau ins Gewissen reden, sieht ein, daß Greg der richtige für seine Tochter und nicht für ihn sein muß und holt den überstürzt abgereisten Schwiegersohn in spe zurück. Der harte Kern weicht ein wenig auf, der originelle Charakter Jacks wird verbogen. Schade zwar, aber Väter sind ja anscheinend auch nur Menschen!

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