Oliver Hirschbiegel: Mein letzter Film

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Filmfest München 2002

Regie: Oliver Hirschbiegel
Buch: Bodo Kirchhoff
Produktion: Multimedia
Länge: 91 min.
Sender: Bayerischer Rundfunk

 

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Mein letzter Film
Regie: Oliver Hirschbiegel

Kritik von Thomas Reuthebuch

 

Jetzt ist, wenn es weh tut

Es gibt Menschen, wie zum Beispiel Nico Hofmann (Teamworks), die behaupten, die innovativen Filme werden derzeit vor allen Dingen fürs Fernsehen gemacht. Die Puristen werdens ungern hören, womöglich ungläubig mit dem Kopf schütteln, sollten jedoch angesichts des Triumphzuges von "Nirgendwo in Afrika" bei der Bundesfilmpreisverleihung kurz innehalten und genauer hinsehen.

Der Bayerische Rundfunk beispielsweise schickt Erfolgsregisseur Oliver Hirschbiegel (Das Experiment) mit "Mein letzter Film" ins Rennen. Das Drehbuch stammt von Bodo Kirchhoff, die Hauptrolle spielt Hannelore Elsner, für reichlich Erwartungshaltung ist also gesorgt. Ungewöhnlich ist zumindest die Form. Marie (Hannelore Elsner) hat alles erreicht, was eine große Schauspielerin in ihrem Beruf erreichen kann und will ihrem alten Leben den Rücken kehren. Während sie ihre Sachen für ein neues Leben packt, packt sie gründlich aus. Ein junger Kameramann, den man lediglich kurz zu Beginn und am Ende des Films sieht, hält alles fest.In Maries Berliner Altbauwohnung entsteht auf diese Weise ein 90-Minuten-Solo, in dem sie ihr Leben Revue passieren läßt.

Oliver Hirschbiegel und sein Kameramann Rainer Klausmann halten sich wohltuend zurück und lassen den Text, beziehungsweise Hannelore Elsners Interpretation für sich sprechen. Es gibt über die 90 Minuten verteilt eine ganze Reihe wunderbarer Momente, speziell im letzten Drittel, wenn in der Filmhandlung Marie ans Eingemachte geht und ohne ihren Kameramann alleine weitermacht. Ein paar Mal droht das mühsam aufgebaute Vertrauensverhältnis mit dem Publikum zu kippen, etwa wenn Marie aus dem Bild tritt, um ihren Schmerz und ihre Wut herauszuschreien, oder ganz am Ende, wenn wir Marie im Close-up am Steuer ihres Wagens durch Berlin fahren sehen, unterschnitten mit Bildern vom Potsdamer Platz oder dem Ku´damm etwa. Dann wird Hannelore Elsner wieder zu einer Schauspielerin, die eine Rolle spielt.

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