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Romeo Must Die
USA 2000
Regie: Andrzej Bartkowiak
Mit Jet Li
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"Von den Produzenten von
Matrix", dröhnt der Trailer zu "Romeo must die" und unter-mauert das
mit einer Reihe artistischer Action-Szenen. Als Höhepunkt erscheinen
zwei Män-ner, die in Zeitlupe kämpfend meterhoch in die Luft springen.
Kampfsport unter Überwindung der Naturgesetze und als Spiel mit
filmtechni-schen Möglichkeiten ist die einzige Gemeinsamkeit beider
Filme. "Romeo must die" rühmt sich, Plagiat zu sein, und ist noch nicht
mal das, verweilt in verstaubten Mustern, wo "Matrix" neue Wege beschritten
hat.
Dabei saugt der Debutfilm von Andrzej Bartkowiak,
dem Kameramann von "Lethal Weapon 4", ähnlich wie "Matrix" Strickmuster
des Hongkong-Kinos auf, nutzt sie jedoch nicht als Inspiration, sondern
überträgt sie eins zu eins in die Hollywood-Maschinerie:
Ver-brecherfamilien, in denen Ehre und Betrug einander die Hand reichen;
Feinde, die zu Freunden werden und Seite an Seite kämpfen; Pathos und
Brutalität; ein hehres Ziel, das Menschenopfer rechtfertigt. Mittendrin
ein asiatischer Superstar, welcher der traurigen Kopie ein wenig
originären Glanz verleihen soll. Wie ein Schwimmer, dem auf dem Trocknen
Bestzeiten abgefordert
werden.
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Jet Li spielt
den Ex-Cop Han, der aus einem Hongkonger Gefängnis ausbricht, als er
hört, dass sein Bruders Po in San Francisco ermordet wurde. Als Hintergrund
der Tat gilt die Rivalität zweier Gangsterfamilien - der Clan der Asiaten
rund um Hans Vater Ch'u Sing und die Bande des Farbigen Isaak O'Day (Delroy
Lindo). Der flüchtige Han reist (völlig unbehelligt) nach San
Francisco, um den Tod seines Bruders zu rächen. Zufällig trifft
er Isaaks Tochter Trish (Aaliyah) und verliebt sich in sie. Als auch Trishs
Bruder Colin (DB Woodside) getötet wird, suchen die beiden gemeinsam
nach den wahren
Mördern.
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Diese einsame
Liebe zwischen den Feindeskindern ist als Motiv bei Shakespeare entlehnt
und gibt dem Film seinen Titel. Das Klassiker-Zitat ist nur der Gipfel eines
Diebeszugs durch alle Genres, der den Gauner unter Anzahl und Gewicht seiner
Beutestücke zusammenbrechen lässt. Chinesische Traditions-Gangster
und schwarze Rüpel-Banden, Asiens Fäuste und Hollywoods Knarren,
Slapstick und lockere Sprüche, Klischees von Trauer und verkitschte
Erinnerungen, ein Hauch Ver-schwörung, eine Prise Shakespeare und ein
Hip-Hop-Soundtrack, der den letzten Funken Verstand unter hämmernden
Beats begräbt. Wenn der Action-Film der Neunziger tot ist, ist "Romeo
must die" seine Grabschändung, ein Konglomerat aus beinahe allem, was
falsch gelaufen
ist.
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Dabei, und das ist das Allerschlimmste, langweilt
der Film seine Zuschauer fast zu Tode. Die meisten erträglichen Action-Filme
der letzten Jahre beziehen ihre Qualität allein aus Tempo. Die Leere
unter ihrer Oberfläche verbergen sie in Tumult und Getöse, erst
im Stillstand, in der kurzen Ruhe zwischen zwei Schüssen fällt
die mechanische Leblosigkeit der Figuren ins Auge. "Romeo must die" bietet
in fast zwei Stunden nur acht Kampfszenen, die in ihrer routinierten Perfektion
kurzfristig die Leere verhüllen. Der Rest ist Schweigen. Und im Hintergrund
dröhnt die Dummheit. |
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Kritikenübersicht bei Rotten Tomatoes
Überwiegend negatives Kritkerurteil:
51 % Rotten
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