|
.
.
.
.
. |
|
Spiel auf Zeit
Regie: Brian de Palmy
Darsteller: Nicolas Cage
Die Adresse für Filme und Bücher! |
|
FastCounter
by bCentral
. |
. . .
.
.
|
. |
|
. |
. |
...... |
Die ersten zehn oder
fünfzehn Minuten des Films kann man leicht für ein bloßes
Virtuosenstück halten. In einer furiosen Plansequenz, die vielleicht
an Dauer Robert Altmans Beginn von 'The Player' noch übertrifft, stellt
De Palma den Ort der Handlung und die dramatis personae vor, ganz einfach,
indem er Ricky Santoro (Nicholas Cage) auf dessen Weg zu seinem Sitzplatz
bei einem großen Boxkampf folgt. Der Film wird seinen Schauplatz, die
Wettkampfarena, die zugleich auch ein wichtiges Requisit auf der Handlungs-
und Intrigenebene ist, fast bis zum Schluß nicht mehr verlassen. Nicholas
Cage spielt den Polizisten Ricky Santoro, als wäre er auf Speed und
man mag das unerträglich finden. Es unterliegt aber keinem Zweifel,
daß er das unerträgliche Arschloch, für das man ihn sofort
hält, erst einmal auch darstellen soll. Freilich trügt der
Schein.
. |
...... |
. |
..
Er trügt auch, was die
Anfangsplansequenz betrifft, die keineswegs ein bloßes Virtuosenstück
ist. Sie ist gewissermaßen ein filmischer Sprechakt, der seine Redlichkeit
betont: keine Schnitte, immer mitten im Geschehen, keine Tricks. In den Minuten,
die dieser Sequenz folgen, zeigt sich, daß das nichts als eine faustdicke
Lüge war, die Schnitt für Schnitt, Puzzle um Puzzle widerlegt wird.
Die Kamera ist, wie nicht selten in Brian De Palmas Filmen, der eigentliche
Hauptdarsteller. Oft genug begnügt sie sich freilich mit bloßen
Oberflächeneffekten. Nicht so hier. 'Spiel auf Zeit' ist eine Abhandlung
über Perspek- tivik, eine überaus spannende noch dazu. Die Bilder
lügen gerade dann nicht, wenn sie über Monitore vermittelt,
aus versteckten Winkeln aufgenommen sind oder ganz surreal aus
göttlicher Perspektive über Wände hinweggleiten. Am
trügerischsten ist die subjektive Kamera, ist sie, wenn sie den Personen
folgt. Einmal begeht sie sogar eine filmische Todsünde: sie zeigt Bilder,
die gelogen sind, eine Szene, die so gar nicht stattgefunden hat.
. |
. |
Der überzeugende, ja wirklich starke Teil besteht
in der Aufdeckung der filmischen Lüge des Beginns. Der Film sollte enden,
wenn erst dem Zuschauer und dann auch Ricky Santoro klar ist, welche
möreri- sche Intrige sich abgespielt hat. Leider endet der Film hier
nicht, sondern folgt, wie plötzlich erblindet, den klappernden Mechanismen
des Spannungsthrillers. Brian De Palma ist plötzlich wieder sein schlechtes,
Hitchcock-epigonales Selbst, und malt mit allzu dickem Pinsel. Es scheint
so, als könne filmische Intelligenz manchmal einfach so unterlaufen.
Dafür lohnt sich der Film.
.
|
. |
News & Webwatch:
So bleiben Sie auf dem Laufenden
Suche und Bestellung von Büchern,
Videos, DVDs, CDs. Partner von Jump Cut.
Suchbegriff (Titel, Regisseur, Autor etc.) ins Formularfeld
eingeben.
|