Spike Lee: Spiel des Lebens. USA 1998

.Jump Cut

.



powered by crawl-it

.

Englischsprachige Videos und DVDs
Keine Versandkosten!

www.BlackStar.co.uk - The UK's Biggest Video Store
.

Spike Lees Spiel des Lebens

USA 1998
Regie: Spike Lee
Mit Denzel Washingotn, Ray Allen, Milla Jovovich

Jump Cut-Newsletter
  Anmelden

Powered by KBX7

. Startseite
Aktuelle Kritiken, Übersicht

Archiv
Alle alten Kritiken
in der Übersicht

News & Webwatch
hier bleiben Sie
auf dem Laufenden


Mail

Filmbücher

Literaturkritik

Umfrage

Links

Quiz

Mitarbeit

Spike Lees Spiel des Lebens

Spike Lees Spiel des Lebens

. . .

.


.

.
.
.
......

KRITIK

Spike Lee ist der große Didaktiker unter den Filmemachern, und das gilt auch für seinen neuen Film 'He Got Game'. Das ganze ist die lehrhafte Moritat vom vielversprechenden Jung-Basketballspieler Jesus Shuttlesworth und der raffgierigen Welt, die Einfluß auf ihn gewinnen möchte. Die Story ist von klassi- scher Simplizität, man könnte auch sagen: Eleganz. Eine Woche bleibt Jesus für die Entscheidung, auf welches College er gehen möchte, eine Woche bleibt seinem Vater, Einfluß darauf zu nehmen. Auch dessen Zukunft hängt von der Entscheidung seines Sohnes ab, der Gouverneur hat ihm Haftverschonung versprochen für den Fall, daß Jake seinen Sohn zur dem Gouverneur genehmen Wahl überredet. Denn Jake sitzt im Gefängnis, weil er seine Frau erschlagen hat (er ist wegen Mordes zu 15 Jahren verurteilt, obwohl es sich, wie man später in einer Rückblende sieht, im schlimmsten Fall um Totschlag handelte). Und sein Sohn verweigert jeden Kontakt mit ihm. Auch Jake bleibt eine Woche, für die er Freigang bekommen hat, sich seinem Sohn wieder anzunähern. Der Spannungsbogen ist makellos, verdankt sich der Unerbittlichkeit des Countdowns - und es gelingt Spike Lee, diesen Film Szene um Szene zu einem so komplexen wie anrührenden Drama zu verdichten.

.

......
.
.
Das ganze ist, wie schon gesagt, nicht ohne seine didaktischen Momente, aber immerhin ist es Didaxe ohne moralische Urteile. Dennoch überschreitet der Film das eine oder andere Mal die Grenzen des Erträglichen: etwa wenn ein reiches weißes Arschloch mit dem Spitznamen 'Big Time' Jesus von den Gefährdungen des Lebens eines Schwarzen berichtet und Spike Lee das alles (Drogen, Frauen) Bild für Bild erläuternd, oder eigentlich: nur verdoppelnd, ausbuchstabieren muß. Oder wenn an der Tech U, einem der Colleges, die sich um Jesus reißen, die Mischung aus Arschkriecherei und dreister Heuchelei (John Turturro hat hier einen dennoch göttlichen Kurzauftritt) in aller Überdeutlichkeit vorgeführt wird. Wenn man aber erst einmal kapiert hat - und genau genommen sollte man das bereits nach dem technisch und formal virtuosen Vorspann kapiert haben -, daß es sich hier nicht um einen Versuch in sozialem Realismus handelt, sondern buchstäblich um ein Stationendrama, das die Kunst der Überspitzung und Überhöhung von Szenen und Figuren beherrscht, fallen diese Übertreibungen nicht mehr sehr ins Gewicht. Man akzeptiert dann auch jenen Teil des Films, in dessen Mittelpunkt Jesus' Vater Jake steht (Denzel Washington, zu erkennen beinahe nur an seinem großartigen Spiel) und der noch einmal so etwas wie ein separates Erlösungsdrama ist, in dem eine überraschend gute Milla Jovovich beherzt gegen die Klischees ihrer Rolle als herzensgute Nutte anspielt.
.
.

Es ist aber vor allem eine geniale Idee Spike Lees, die diesen Film zu einem Meisterstück macht: der Einsatz der Musik von Aaron Copland als ständiger kontrapunktischer Kommentar zur dialogsatten Handlung. Die Musik bietet (im Verbund mit einigen wenigen Bildern und auch Kamerafahrten von großer Schönheit) eine komplette zweite Ebene, auf der auch die mitunter banalen und arg belehrend daherkommenden Dialoge zu leuchten beginnen. Spike Lee hat da viel gewagt - und er hat alles gewonnen.

.

.

.

Schnellsuche

Suchbegriff

Suche und Bestellung von Büchern, Videos, DVDs, CDs. Partner von Jump Cut.
Suchbegriff (Titel, Regisseur, Autor etc.) ins Formularfeld eingeben. 

.

.


..