Aufs schematischste parallel geführt werden: die Geschichte
einer jungen Kämpferin aus altem Söldnergeschlecht und ihrer Rache
für die von den eigenen Leuten getötete Mutter und die Geschichte
eines, nachdem nach Westernart seine Familie abgeschlachtet wurde, ebenfalls
zum, allerdings terroristischen Rächer gewordenen jungen Mannes.
Zusammengeführt, wenn nicht -gerührt, werden auch Schwerter und
Pistolen, Jetztzeit und graues, ins Heute hineinragendes Davor, eine Geschichte,
die mythisch sein will und eine andere, die sich psychologisch motiviert.
Um sich selbst plausibel zu machen, teilt sich der Film entzwei: in
zwei verschiedene Tempi, Stile. Die aber finden nicht zueinander. Es sind
die Schwertkämpfe auf der einen Seite, zwar gekonnt, aber an keiner
Stelle überragend choreografiert, dazu eher zerfahren im Aufbau, Hin
und Her des Kampfes ohne klare Spannungsbögen. Auf der anderen Seite,
umso bleischwerer, die Kontemplation, zu der sich Yuki, die kämpfende
Prinzessin und der junge Mann in seinem Haus zusammentun. Auf den entscheidenden
Kampf muss man lange warten, ohne dass etwas passiert. Für die ruhigen
Passagen nämlich, ist den Machern, außer dieser Langsamkeit und
Ruhe und allzugroßen Worten wenig eingefallen.
Princess Blade ist im Grunde eine ins Leere spekulierte Angelegenheit,
nur fällt das unter der Oberfläche, die mit teuren Produktionswerten
und vage eindrucksvoll arrangierten Einstellungen wenigstens von Zeit zu
Zeit glänzt, nicht gleich auf. Die Spannung verliert sich, weil der
Film Tiefe will. Zu der aber findet er nicht, den vorgeführten
Versatzstücken der Traumatisierung zum Trotz. Eine richtige
Enttäuschung.
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