Luna Papa
Die Tragikkomödie Luna Papa erzählt die Geschichte
des Mädchen Mamlakat (Chulpan Khamatova). In einem kleinen usbekischen
Dorf lebt sie zusammen mit ihrem Vater Safar (Ato Mukhameshanov) und ihren
seit dem Krieg geistig behinderten Bruder Nasreddin (Moritz Bleibtreu).
Mamlakat träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Nach dem
Besuch der Theateraufführung einer fahrenden Schauspielertruppe, wird
sie von einem angeblichen Schauspieler der Truppe verführt und
geschwängert.
Serin, Nasreddin und Mamlakat begeben sich auf die Suche nach dem
angeblichen Schauspieler des weitergereisten Ensembles und erleben dabei
eine wundersame Odyssee grotesker Begegnungen und Erlebnisse. Mittendrin
bewegt sich Mamlakat mit traumwandlerischer Lebenslust und den Ängsten
einer schwangeren jungen Frau, die von dem Erzähler dem ungeborenen
Kind Mamlakats kommentiert werden. Erst der groteske Tod von Vater
und Bräutigam eröffnet Mamlakat schliesslich die Chance einer
Emanzipation von ihren Ängsten und dem gesellschaftlichen Druck des
Dorfes. In einem skurrilen Finale gelingt es ihr, aus dem Heimatdorf zu
entkommen.
Eine märchenhaft erzählte Geschichte, die mit lyrischen
Mitteln und mitunter grotesk anmutenden Ideen (erwähnt sei hier nur
die vom Himmel herabfallende Kuh, die Vater und Bräutigam tötet)
das Erwachsenwerden einer jungen Frau schildert.
(Für alle Bleibtreu Fans sowieso ein Muss.)
© 2000 Christiane Stenzel |