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        Kleines Lexikon der asiatischen Regisseure      
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Filmografie:

2002:
- Tôgenkyô no hito-bito
- Graveyard of Honor (Shin jingi no hakaba)
- Sabu (TV)
- Onna kunishu ikki
- Dead or Alive: Final

2001:
- Kikuchi-jô monogatari - sakimori-tachi no uta
- Zuidô gensô - Tonkararin yume densetsu
- The Happiness of the Katakuris (Katakuri-ke no kôfuku)
- Agitator (Araburu tamashii-tachi)
- Ichi der Killer (Koroshiya 1)
- Visitor Q (Bizita Q)
- Family

2000:
- The Making of 'Gemini' (V) (Tsukamoto Shinya ga Ranpo suru (V))
- Dead or Alive 2: Birds
- The Guys from Paradise (Tengoku kara kita otoko-tachi)
- The City of Lost Souls (Hyôryuu-gai)
- "Tajuu jinkaku tantei saiko - Amamiya Kazuhiko no kikan" (mini)

1999:

- Audition (Odishon)
- Tennen shôjo Man next: Yokohama hyaku-ya hen (TV)
- Sarariiman Kintarô
- Dead or Alive
- Silver - shirubaa (V)
- Nihon kuroshakai
- "Tennen shôjo Man" (mini)

1998:
- Blues Harp
- The Bird People in China (Chuugoku no chôjin)
- Kishiwada shônen gurentai: Bôkyô
- Andoromedeia

1997:

- Rainy Dog (Gokudô kuroshakai)
- Full Metal gokudô (V)
- Jingi naki yabô 2 (V)
- Kishiwada shônen gurentai: Chikemuri junjô-hen

1996:
- Fudoh: The New Generation (Gokudô sengokushi: Fudô)
- Kenka no hanamichi: Oosaka saikyô densetsu (V)
- Rakkasei: Piinattsu (V)
- Jingi naki yabô (V)
- Shin daisan no gokudô II (V)
- Shin daisan no gokudô - boppatsu Kansai gokudô sensô (V)

1995:

- Shinjuku Triad Society (Shinjuku kuroshakai: Chaina mafia sensô)
- Naniwa yuukyôden (V)
- Bodigado Kiba: Shura no mokushiroku 2 (V)
- Daisan no gokudô (V)

1994:
- Bodigado Kiba: Shura no mokushiroku (V)
- Shinjuku autoroo (V)

1993:
- Oretachi wa tenshi ja nai 2 (V)
- Oretachi wa tenshi ja nai (V)
- Bodigado Kiba (V)

1992:
- Ningen kyôki (V)

1991:
- Rasuto ran: Ai to uragiri no hyaku-oku en - shissô Feraari 250 GTO (TV)
- Redhi hantaa: Koroshi no pureryuudo (V)
- Toppuu! Minipato tai - Aikyachi jankushon (V)

 

 

 Japan Takashi Miike
   



Interview bei Midnight Eye

BBC- Interview

Porträt und Filmografie

Der 1960 geborene Takashi Miike ist ein Phänomen. Seit Rainer Werner Fassbinder hat kein Regisseur von Weltgeltung in derart dichter Folge seine Filme gedreht wie Miike, der im Moment auf mindestens fünf neue Arbeiten pro Jahr kommt. Nicht nur die Kinoauswertung im Ausland und das Publikum, auch die Festivals sind überfordert - am sichersten kann man alljährlich in Rotterdam sein, halbwegs über das Schaffen Miikes auf dem laufenden zu bleiben.

Die neunziger Jahr hindurch hat es im Westen kaum einen gekümmert, Takashi Miike, der das Filmemachen an Shohei Imamuras privater Filmhochschule gelernt und mit einer Reihe von direct-to-video-Filmen begonnen hat, war weitestgehend unbekannt. Mit einem einzigen Film hat sich das geändert: Audition von 1999, die Verfilmung eines Romans von Ryu Murakami, faszinierte und/oder schockierte das Festivalpublikum weltweit. Seither sind weitere Arbeiten Miikes auch in die deutschen Kinos gelangt, die Backlist wurde und wird nach und nach auf Video veröffentlicht. Ausgerechnet Visitor Q, ein Familienfilm der anderen Art, in einer Serie von 6 Filmen ursprünglich als direct-to-video-Veröffentlichung geplant (und mit einem Budget von umgerechnet 70.000 $ spottbillig), hat im Verbund mit der sado-masochistischen Schlachteplatte Ichi der Killer Miikes dennoch nur bedingt gerechtfertigten Ruf als blutrünstiger Provokateur gefestigt. Im Januar 2003 ist das Gangster-Epos Graveyard of Honor, ein Remake von Kinji Fukasakus Film aus dem Jahr 1975 angelaufen und bietet die Gelegenheit, Miike als den zwar von absurden Einfällen gerittenen, oft aber ungemein eleganten Stilisten kennenzulernen, der er auch ist.

 


Audition

 

Kritiken bei Jump Cut

Ichi der Killer
 
               Ichis Methode dagegen ist die Zerteilung, die Herstellung sauberer Schnittflächen und ordentlicher Schlitze. Jedoch erweist sich, dass der Mensch in seinem Innern amorph ist, die Sauerei, die aus der Zerteilung folgt, ist, wegen herausquellender Eingeweide, Hirnspritzer und Blutströme, ungeheuer. Die Zerschlitzungsspektakel ergeben ein ums andere Mal nichts als sinnliche Bilder dafür, dass es Miike um die Darstellung des Subhumanen geht, um Gefechte zwischen von primitivsten Triebimpulsen durchzuckten, über diese nie hinausgelangenden, zu aller Sublimierung, Kanalisierung oder Kompensierung unfähigen Kleinhirnen.

The City of Lost Souls
 
               Das Erstaunliche ist, dass sich City of Lost Souls nicht im kunterbunten Durcheinander verliert, dass der Film seinen Figuren, trotz der mehrfachen Auflösung des Plots in reine Action oder reine Farce, einen gewissen Ernst bewahrt, ein Interesse, das einen an ihnen dranbleiben lässt. Einer der Gründe dafür ist, dass der Film, allen Updates und absurden Genre-Variationen zum Trotz, im Herzen das bleibt, was zu sein er ganz am Anfang verkündet: ein Western, von der Sorte, bei der einer in die von korrupten Banditen beherrschte Stadt kommt und gründlich aufräumt.

Audition
 
               Die Spaltung Asamis in den Engel und den Teufel (stets in weiß) ist radikal, es gibt keinen Übergang von der verletzlichen Unschuld zum mörderischen Monster, stets auch gibt es zwei Versionen: der Vorgeschichte, der Motivierungen (wenngleich die Spuren sich in Richtung Eindeutigkeit zu verdichten scheinen). Wäre das Monster die Wahrheit über Asami, Audition wäre ein bloßer, die Subtexte eher zum Vorwand nehmender Horrorfilm. Die krassen, kaum zu ertragenden Bilder (und Geräusche!) fordern ganz unabweislich die Ambivalenz, um nicht reiner Selbstzweck zu sein, nichts als Lust am Schock.

Fudoh: The New Generation
 
               Die Pointen sind bei Miike stets die Umschläge vom einen ins andere, nie die möglichen Implikationen. Es ist oft, als sei das, was eben noch grell herausgestellt worden ist, im nächsten Moment vergessen. Und gegen das Erinnern wird ein weiterer greller Effekt mobilisiert, der alle vorherigen vergessen macht und so fort. Eine einzige - in diesem Fall gar nicht besonders temporeiche - Flucht nach vorne, der auch Geschichten der geradezu gewaltsamen Erinnerung - und genau das sind Rachegeschichten ihrer Natur nach - einzig dazu dienen, den Blutzoll im Hin und Her der gegenseitigen Vernichtung zu steigern.

 
 

 

 

 
 
"I think I am an arranger, not an author. Because I don't have a base, my approach to making a film is also like bringing something to me that is from a different place."
(Im Midnight-Eye- Interview)
 

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