Die Grundkonstellation, wenn man bei diesem rasant und ohne Punkt
und Komma ausgeschütteten Füllhorn von Motiven, Zitaten und
Versatzstücken davon überhaupt sprechen mag, erinnert an
Bladerunner. Entmenschte Menschen, um ihre Emotionen gebracht, bedrohen
Hongkong, einer der ihren ist abtrünnig und harmlos geworden: er arbeitet
jetzt als Hilfsarbeiter in einer Bibliothek. Was folgt, ist, natürlich,
sein Kampf gegen die ihm Nächsten, moralisch aber Fernen. Kompliziert
wird das ganze durch die Liebe zur um ihre Gefühle gebrachten Yuek-Lan
(Francoise Yip), deren Leben Tsui (Jet Li) einst rettete, zweimal werden
wir in einem pathetischen, aber eindrucksvollen Schwarzweiß-Flashback
daran erinnert. Umstandslos werden weitere Mythen geplündert. Tsui ist
zugleich Zorro, daran erinnert der Titel, und Superman, das vor allem in
der Spaltung in die harmlos-wehrlose Bibliothekars- Persona und den furchtlosen
und virtuosen Kämpfer.
Hinzu kommt, hongkongtypisch und in klarer Anlehnung an John Woo,
die unverbrüchliche Männerfreundschaft zwischen Tsui und dem Polizisten
Shek, der, wer hätte es gedacht, einen ewigen Strauß mit seinen
ahnungslosen Vorgesetzten auszufechten hat. Das alles aber ist, letztlich,
herzlich egal. Und dass es egal ist, ist auch egal, denn es kommt einzig
auf die Kampfszenen an und die sind großartig. Fabelhaft am dünnen
Seil choreografiert von Woo-Ping Yuen
(Tiger and Dragon), rasant und
mit untrüglichem Rhythmus- und Perspektivgefühl gefilmt und
geschnitten, sind sie der reine Genuss. Die Kämpfer fliegen nicht, sie
flattern davon, widerstehen charmant, da unaufdringlich der Schwerkraft.
Der Film beruht auf einem erfolgreichen Comic, das ist nicht verwunderlich,
comichaft sind die Figuren geblieben, comichaft pfeifen die Bilder auf die
Physik. Das viele Blut, das fließt, ist so nicht Blut, sondern so wenig
real wie das Flug- und Kampfvermögen der Helden. Virtuelles Kino der
besten Sorte.
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