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Chicken Run - Hennen rennen
Regie: Peter Lord und Nick Parks GB
2000
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Die Adresse für Filme und Bücher!
Alle 3 Wallace-und-Gromit-
Teile in einer Box
FastCounter
by bCentral
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Hühner sind dämlich. Und gefrässig.
Sie sind unförmig, unattraktiv und streitsüchtig. Sie sind hysterisch.
Laut. Hirnlos. Und, weil hirnlos, unter allen Nutztieren wahrscheinlich das
langweiligste.
Man kann nicht sagen, dass der Film Chicken Run dergleichen Vorurteile
revidiert, jedenfalls nicht für das Gros des Federviehs, die kreischende,
spreizfüssige Masse, die zwar unbedingt rettungsbedürftig erscheint,
aber nicht unbedingt gerettet werden will. Its a living,
erklärt ein besonders dummes und dickes Huhn, nachdem ihm sein Schicksal
(Legebatterie - Mast - Kochtopf) in allen hässlichen Farben ausgemalt
worden ist, und da letztlich fast alle dieser Meinung sind, ist es schwer,
die Belegschaft des Hühnerhofs zu mobilisieren, und noch schwerer, nicht
an ihr zu verzweifeln. Das Huhn, so wie der Film von Lord & Parks es
vorstellt, hat seine Qualitäten vor allem darin, das es Eier legt und
verspeist werden kann.
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Es gibt natürlich
Hühner, die anders sind. Ginger zum Beispiel. Ginger ist ein kluges,
tapferes Huhn, mit ungewöhnlichen Führungsqualitäten ausgestattet
und von nahezu unbegrenzter sozialer Kompetenz. Eine Partisanin, eine
Ghettokämpferin, die geheime Heldin des Hühner-KZs, welches sich
in Chicken Run in der Tat als KZ präsentiert, denn nach Schindlers
Liste und La Vita e bella hat die entsprechende Ikonographie nunmehr
auch den Animationsfilm und damit eine neue Stufe der Kommensurabilität
erreicht. Baracken, Stacheldraht, Stockbetten, Apellplatz, schwere Stiefel
und bissige Hunde, Lagerlisten, Nummern (sehr wichtig), Zwangsarbeit,
Todesdrohungen. Alles aus Plastillin, die Todesdrohungen in gewissem Sinne
auch. Die bunte Welt der Aardman-Studios ist um einige Versatzstücke
reicher geworden; ob sie dabei gewonnen hat, ist fraglich.
Ein KZ also. Vielleicht aber auch ein Sweatshop oder eine Fabrik.
Erst die untragbaren Arbeitsbedingungen, später die Vernichtung, als
die Maschine angeworfen wird. Diese Maschine, die der aus A Close Shave (1995)
ungemein ähnlich ist, ist ein typischer Aardman-Apparat. Man tut oben
ein Hühnchen hinein und holt unten eine Pastete heraus, das heißt:
sofern die Sache funktioniert. Solange sie nicht funktiert, i.e. solange
das tapfere, kleine Huhn und seine Freunde um ihr Leben kämpfen (und
natürlich tun sie dies am Ende mit Erfolg), spielen sich im Inneren
der eigentlich hermetischen Maschine Szenen ab, die jedem James-Bond-Film
zur Ehre gerreichen würden und uns alle davon abhalten sollten, je wieder
eine Pastete zu essen.
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Kampf den Hühnerpasteten, Kampf der Ausbeutung.
Das Anliegen ist löblich, die Analogien zu anderen Arbeits- und
Produktionszusammenhängen evident, das Huhn Ginger ein würdiger
Sympathieträger. Ein netter Film, aber auch einer, aus dem etwas von
der berückenden Eigengesetzlichkeit, die alle bisherigen
Aardman-Produktionen auszeichnete, verschwunden ist bzw. in die Ökonomie
einer Story aufgelöst, die augenscheinlich nach einschlägigen Subplots
und Standardszenen verlangt. Den beiden Filmen, die Aardman berühmt
gemacht haben: The Wrong Trousers (1993) und A Close Shave (1995), ist Chicken
Run immer noch ähnlich genug, nur sieht es ganz so aus, als sei die
Ähnlichkeit diesmal v.a. eine
äusserliche.
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tageszeitung |
Süddeutsche |
Berliner
Z. |
Die Welt |
Die Zeit |
NY Times |
Jump Cut |
"Die Farm der Tiere, allerdings, bleibt reine Fabel im Sinne
La Fontaines: ein Spiegel des menschlichen Charakters." |
"Da
ist sie wieder,
diese beinahe kindliche Freude am greifbaren Funktionieren,
an den noch viel schöneren Funktions-
störungen, an der physikalischen Präsenz der Dinge.
" |
"Wie heute leider zu wenige Animatoren noch, erschaffen Park
und Lord einen künstlichen Realismus, eine Art Abbildhaftigkeit zweiter
Ordnung." |
"Ihrem
witzigen, originellen und charmanten Opus Magnum sieht man in jeder Sekunde
die virtuosen Handwerker an." |
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"But "Chicken Run" is by no means a letdown. It's immensely
satisfying, a divinely relaxed and confident film. " |
"Die
bunte Welt der Aardman-Studios ist um einige Versatzstücke reicher geworden;
ob sie dabei gewonnen hat, ist
fraglich." |
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