Schwerpunkt Asien: Zhang Yimou: Happy Times (China 2001)

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Zhang Yimou: Happy Times (China 2001)

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Zhang Yimou: Happy Times (China 2001)
Kritik von Ekkehard Knörer

zum Asien-Schwerpunkt

Vor ein paar Jahren, es kann nicht anders sein, sind die Aliens gekommen und haben heimlich, still und leise Zhang Yimou, den Regisseur so symbolstarker Meisterwerke wie Das rote Kornfeld oder Rote Laterne gegen Zhang Yimou, den Regisseur ärgerlicher (wie im Falle des vorletztjährigen Berlinale-Beitrags Heimweg) oder bestenfalls belangloser Filme, wie jetzt Happy Times, ausgetauscht. Nicht nur ist seither aller politische Wagemut dahin, es ist viel schlimmer: auch formal macht Yimou nun Filme wie jeder x-beliebige Hollywood-Regisseur.

Happy Times, immerhin, hat eine nette Geschichte, die vielleicht für einen kleinen Fernsehfilm ausgereicht hätte. Ein nicht mehr ganz junger Mann sucht eine Frau und gerät an ein dickes Monster, das sich bald nicht mehr für ihn interessiert, von dem er aber dessen Stieftochter erbt. Sie ist blind und erst soll er ihr einen Job verschaffen in seinem Hotel, von dem er seiner Ex-Ehefrau in spe freilich nur was vorgeflunkert hat. Stattdessen beschließt er, ihr einen Job als Masseuse zu geben in einem Massagesalon, der zwar nicht existiert, dessen Existenz man aber, Methode Potemkin, einer Blinden schon vorgaukeln kann.

In einer aufgelassenen Fabrikhalle staffiert Zhao mit Freunden einen Raum mit einfachen Mitteln aus, die Freunde spielen die Kunden, nur das Trinkgeld ist - zunächst noch - echt, was jedoch Zhao an den Rand des Ruins treibt. Die Moral von der Geschichte - und der Film hat, weiß Gott, eine Moral - ist die, dass das blinde Mädchen - auf Zeit - den fürsorgenden Vater bekommt, den sie immer gesucht hat und Zhao, wenn schon keine Frau, dann eine Tochter. Fast schon wieder schlimm ist es, wie Yimou hier mit dem Holzhammer filmt, die Musik hochfährt an den Stellen, die zu Herzen gehen sollen. Auch sonst aber geht er mit einer Betulichkeit vor, die einem den letzten Nerv raubt.

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