Darren Aronofsky: Requiem for a Dream (USA 2000)
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Requiem For a Dream

USA 2000
Regie: Darren Aronofsky
Mit
Jared Leto, Ellen Burstyn, Jennifer Connelly

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Requiem For a Dream

Requiem for a Dream

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KRITIK

Requiem For a Dream erzählt keine Geschichte. Der Film ist eher eine rasante Abfolge von Bildern, eine Montage der Bilder mit Musik, mit Charakteren, denen es ebenfalls an einer Geschichte mangelt, die nur in der Gegenwart ihrer Träume, Ängste, vor allem aber ihrer Sucht leben. Requiem For a Dream ist ein Film, der die Gestalt der Sucht annimmt, sich reduziert auf internen eher als äußeren Logiken folgende Verknüpfungen, den Ausfall von Kontinuität eher zeigt als Zusammenhänge. Besser als dem verwandten Naked Lunch gelingt ihm die Evokation subjektiven Drogenerlebens, weniger indem er grässliche Visionen zeigt (einzig ein bedrohlicher Kühlschrank fällt in dieses Register), sondern indem er objektive filmische Äquivalente für Erfahrungsdissoziationen findet.
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Ein großartig ins Bild gebrachtes Paradox ist eine Szene, die Marion und Harry gemeinsam im Bett zeigt, getrennt aber durch einen Split Screen, der in der Naht, die zwischen beiden entsteht, die nicht aufhebbare Trennung noch im intimen Moment visualisiert. Sie streicheln sich, aber die Proportionen stimmen nicht, die linke Bildhälfte ist im close-up aufgenommen, die rechte nur halbnah, die beiden (Menschen wie Bilder) berühren einander und zugleich nicht. Arronofsky gelingt es dabei, den Ausstellungscharakter effektstarker Bilder zugunsten wirklicher Effekte auf den Betrachter zurückzudrängen, die Bilder als Äquivalente inneren Erlebens (so das sprachliche Klischee, selbst nur eine Metapher) überzeugend werden zu lassen. Wie sein großes Vorbild David Lynch - dessen Einfluss in Pi noch überdeutlich war - eröffnet er dazu einen weiteren nicht Schau-, sondern Hörplatz: die Tonspur. Das Kronos-Quartett sorgt für eine Soundscape, die die Verstörtheit, Diskontinuität, Beschleunigungen und Verlangsamungen der Bilder zugleich unterstreicht und in ihrer eigenen Dynamik und Logik selbst "darstellt".
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In einem starken Sinn ist der Film, der seinen Figuren wie seinem Betrachter eher an als unter die Haut geht, vor allem Oberfläche. Die Bilder bedeuten, was sie sind, die Figuren haben kein anderes Inneres als das, das man sieht. Gnadenlose Großaufnahmen von zerfallenden Menschen, Ellen Burstyns Mut und Kunst, ihren Körper, ihr Gesicht diesem Zugriff des zurichtenden Kamerablicks auszuliefern, ist bewundernswert. Requiem For a Dream ist der glückliche Fall, in dem Stil und Sujet wie für einander geschaffen sind, das Musterbeispiel eines Zusammenfalls von frenetischer Form und frenetischem Inhalt. Bleibt abzuwarten, was Arronofsky mit Frank Millers Batman anstellt.

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