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Stigmata
USA 1999
Regie: Rupert Wainwright
Mit Patricia Arquette, Gabriel Byrne
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Stigmata heißen die
Wundmale Christi. Die Kirchengeschichte verzeichnet etwa 100 Stigmatisierte,
Menschen, die ohne ersichtlichen Grund und natürliche Erklärung
Jesu Verletzungen am Leib tragen. Der Film Stigmata reißt
keine Wunden. Er ist pures Design, nichts als Oberfläche. Darunter liegt
die Leere, darüber prangt in großen Lettern eine Botschaft von
wahrem Glauben und den Wurzeln des
Christentums.
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Stigmata
ist wie eine prunkvolle Bibel mit bunten Bildern, deren Designer im Streben
nach Modernität den Text auf wenige Schlagzeilen beschränkt haben.
Jede einzelne Seite ist geschmückt mit verbrauchten Symbolen: Kerzen,
Tauben oder Kreuzen. Und immer wieder Blut; verschmiert und verspritzt als
könne man mit der richtigen Menge die Zweifel des Betrachters einfach
wegspülen. Selbst die ausbleibende Monatsblutung der jungen Friseuse
Frankie Paige (Patricia Arquette) muss als wiederkehrendes Motiv herhalten.
Dabei spielt die vermutete Schwangerschaft, die zunächst an die Geburt
eines neuen Heilands denken lässt, im späteren Film keine Rolle
mehr.
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Der widmet
sich mit wachsender Begeisterung dem Aufplatzen der Stigmata an Händen,
Füßen und Rücken. Die Dornenkrönung empfängt Frankie
in einer lärmenden Diskothek. Im Sündenbabel heutiger
Großstädte wird Religion nur noch als cooler Götzenkult
akzeptiert. Nicht viel besser steht es im Vatikan, wo man statt an Wunder
nur an Fakten glaubt, und wo Kardinäle schon mal zu Mördern werden,
wenn sie um ihre Pfründe fürchten. Gut, dass es auch in Rom Rebellen
gibt, Ritter des wahren Glaubens wie den Priester und Wissenschaftler (!)
Andrew Kiernan (Gabriel Byrne), der Frankies Stigmatisierung untersuchen
soll.
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Seine Entdeckungen führen den Film nach einer
Stunde Blut und Brüllen auf die Ebene der Botschaft. Frankie trägt
den Geist eines Priesters in sich und verkündet im Wahn, blubbernd und
fauchend das erste aller Evangelien, jenes, das Jesus selbst geschrieben
hat: Gott ist in jedem Menschen und jedem Stück Holz, aber nicht in
den kalten Mauern der Kirche. So liegt das Böse, das die Gläubigen
austreiben müssen, 20 Jahre nach Der Exorzist nicht mehr
beim Teufel, sondern in den verkrusteten Strukturen der Kirche. Schade, dass
ausgerechnet ein platter Schocker, der sich schnittig als überfrachteter
Gegenentwurf eines Klassikers kleidet, zum Boten dieser Erkenntnis
wird. |
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So urteilt die Presse: .
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