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The Beach ist die Parabel
auf eine Sehnsucht nach Unschuld und Rückkehr zu ursprünglicher
Gemeinschaft und beider Unmöglichkeit. Was ein Traum zu sein scheint,
die Vollkommenheit menschlichen Miteinanders in einem unberührten Paradies,
erweist sich als gefährliche Form trügerischen wishful
thinkings. Die sektenartige Gemeinschaft, die der Abenteurer Richard
mit seinen französischen Freunden Etienne und Francoise auf einer
abgelegenen thailändischen Insel antrifft, ist weniger unschuldig als
von blinder Ahnungslosigkeit was die Rigidität ihrer Regeln des
Zusammenlebens angeht. Das Paradies ist umzingelt von gewehrbewaffneten
Haschisch-Bauern und im Innern von strengen Inklusions- und
Exklusionsvorschriften bestimmt. Die Anführerin Sal führt ein
gnadenloses Regiment. Wer den Frieden stört, wird aus der Gemeinschaft
ausgeschlossen - auch wenn das seinen Tod bedeutet.
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Der Film begleitet Richard bei
einem Erkenntisprozess, der zu Handlungen führt, die die Verstoßung
aus dem falschen Paradies zur Folge haben. Nach einem unheilvollen Auftakt,
der Begegnung mit einer Infektionsfigur, in der die Utopie bereits zur
tödlichen Ausweglosigkeit mutiert ist, folgt über eine weite Strecke
erst einmal die Entdeckung der multikulturellen Inselgemeinschaft, das
Kennenlernen und Einleben, das als sanfte Assimilation vorgeführt wird;
sogar die handfestesten sexuellen Konkurrenzsituationen lassen sich friedlich
lösen. Nicht friedlich lösbar ist jedoch die Bedrohung durch die
Aussenwelt, die einzudringen droht. Zum Sinnbild eines Eindringens werden
von anderer Seite Haifische, die die Gemeinschaft fast buchstäblich
auseinander reißen. Ein Riß tut sich auf, der nicht mehr zu heilen
sein wird.
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Richard, der der Außenwelt eher ahnungslos eine
Karte mit der Lage des Strandes überlassen hat, wird ausgestoßen.
Der Verschärfung der Lage, die hier ihren Ausgang nimmt, erweisen sich
die filmischen Mittel Danny Boyles als nicht gewachsen. Der Wahnsinn wird
nicht plausibel, die Idee, aus dem Nichts Videogamebilder in den Film
einzuführen, verpufft völlig. Es wird immer klarer, dass die
Möglichkeiten Boyles beschränkt sind auf ein juste milieu des Tons,
ein Plateau des nicht Außergewöhnlichen, auf dem seine auf eine
bestimmte Form von Chic versessenen Bilder, auch der beißende Humor
seines Drehbuchautors ihre Wirkungen entfalten. Wo es aber wirklich ernst
werden soll, versagt diese Form der Virtuosität, es gibt
Drehzahlbeschleunigungen, aber keine Präzisierungen oder Einfälle,
die bestimmte Verhaltensweisen schlüssig werden lassen. An seinem Anspruch,
eine ernst zu nehmende Parabel zu sein, scheitert der Film - aber nicht auf
ärgerliche Weise, das Niveau sehr guter Unterhaltung bleibt gewahrt.
Wäre seine Ambition nicht eine höhere, wäre das ein noch viel
eindeutigeres Kompliment.
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