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The Limey

USA 1999
Regie: Steven Soderbergh
Mit Terence Stamp, Peter Fonda

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The Limey

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Eine Kritik von Ekkehard Knörer

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Der Verdacht, den The Limey nicht ausräumen kann, ist der, dass die Form des Films in ihrer Überschüssigkeit über die Funktion keiner Notwendigkeit gehorcht. Dass sie bloße Spielerei eines virtuosen Regisseurs ist in einem Film, dessen Drehbuch zu seinen Figuren wie zu seiner Geschichte allzu wenig eingefallen ist. Und der Mangel an Engagement für die Geschichte erzeugt bald schon Langeweile.
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Der Plot ist einfach: Englischer Schwerverbrecher (Terence Stamp) kommt nach LA, um seine Tochter zu rächen, die in Händeln mit mächtigen Kriminellen ums Leben gekommen ist. Erzählt wird das durch Aufsplitterung der narrativen Linearität. Punktuell eingesetzt hat das in Soderberghs Vorgänger Out of Sight Sinn und Eindruck gemacht, hier läuft es als erzählerisches Grundprinzip alsbald ins Leere. Die Mittel der Aufsplitterung sind divers. Gesamtstrukturell handelt es sich um eine Rückblende, der Vater hat getan, was er zu tun hatte (Rächen und Morden) und sitzt im Flugzeug nach Hause. Dazu kommen weitere Formen der Nichtlinearität. Nachträglichkeit: das Schicksal der Tochter, das nach und nach in die nachträgliche Filmgegenwart eingeholt wird. Vorwegnahme (als Phantasie, der reale Bilder gegeben werden): auf einer Party ist der Vater kurz davor, den Liebhaber (Peter Fonda) der Tochter zu töten. Wiederholung mit Verschiebung: Terence Stamp, der mehrfach vor einer roten Ziegelwand vorbeiläuft. Asynchronie: der Schnitt gehorcht oft nicht der zeitlichen Ordnung, der Abfolge der Dialoge. Manche dieser Extraordinaritäten sind meisterhaft, verpuffen aber bald im Nichts, unterstützen nur den Eindruck, dass die Geschichte auf der Stelle tritt.

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Zuletzt läuft das auf absichtliche Dysfunktionalität der Form hinaus, auf einen Formalismus, der nicht nur dieser, sondern fast jeder Geschichte übergestülpt werden könnte und daher beliebig wirkt. Umgekehrt gelingt es Soderbergh nicht, den Film über seine Form, seinen Rhythmus überzeugend zu strukturieren, wie man es zuletzt in Scorseses Kundun gesehen hat. Ein handwerkliches Virtuosenstück folgt dem anderen, aber am Ende wirkt alles nur zusammengepuzzlet zu einem Ganzen, das schwächer ist als seine Teile.

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