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The Pledge
USA 2001
Regie: Sean Penn
Mit Jack Nicholson, Robin Wright-Penn, Helen Mirren, Vanessa
Redgrave
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KRITIK
Fast muss man Sean Penn bewundern für die Ambitionen, die er
mit Das Versprechen verfolgt, man kann nur respektieren, mit welcher
Sturheit er gegen die üblichen Gesetze von Dramaturgie und
Figurenpsychologie seinen Kopf durchzusetzen vermocht hat. Das
Versprechen ist ohne Frage ein sehr ungewöhnlicher Hollywoodfilm,
fast desinteressiert an Spannungsbögen und Timing, ganz konzentriert
auf seine Hauptfigur, den ethischen Konflikt, in den sie sich sehenden Auges
begibt, ihre Einbettung in Szenarien der Landschaft wie der Psyche. Das Problem
ist nur: Das Versprechen ist alles andere als ein
Meisterwerk.
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Wirklich erstaunlich für den, der die atemberaubend spannende
erste deutsche Verfilmung von Dürrenmatts Roman kennt (Es geschah
am hellichten Tag mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe), wie zäh
und langweilig Sean Penns Version geraten ist. In einer Breite, die gerne
episch wäre, es aber nicht ist, wird die Figur eingeführt, wird
ihr die Motivation für das spätere Verhalten verpasst, sucht (und
findet) Kameramann Chris Menges beeindruckende Bilder menschenleerer
Landschaften. Sogar Jack Nicholson hat man selten so ökonomisch spielen
sehen, kaum einer seiner Manierismen kommt zum Einsatz - aber das führt
kaum einmal zu Vertiefung der vom Drehbuch einfach zu schlicht zugeschnittenen
Figur. Eher wird der Nicholson-Charakter des im Ruhestand obsessiv seinen
letzten, offiziell abgeschlossenen Fall verfolgenden Kommissars zur perfekten
Verkörperung der ermüdenden Behäbigkeit, mit der der Film
über die meiste Zeit auf der Stelle zu treten
scheint.
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Immer wieder finden Sean Penn und sein Kameramann schlüssige
Bilder (die Übermittlung der Todesnachricht in der Truthahnfarm etwa),
manchmal aber sind sie auch nur grandios leer, ohne Kontakt zu den Personen
wie zur Handlung, von einer Pomposität, die Hans Zimmers Musik immer
noch unterstreicht. Merkwürdig unthematisiert - und zwar durch das Geschehen
- und letztlich wenig nachvollziehbar bleibt das Verhalten Jerry Blacks,
seltsam distanziert bleibt man angesichts der Vorhersehbarkeit, seltsam lustlos
geschürzt wirkt der Knoten, in dem sich Thriller-Handlung und ethisches
Dilemma doch gegenseitig steigern, in ein prekäres, aber faszinierendes
Verhältnis bringen könnten. Das unerwartete Ende lässt alles
dann erst recht ins Leere trudeln, es ist symptomatisch für den ganzen
Film: man kann Sean Penn nicht den Respekt versagen, dass er es durchzusetzen
vermocht hat, denn seine Produzenten müssen sich mit Händen und
Füßen dagegen gewehrt haben - aber es überzeugt eigentlich
nicht, lässt einen ratlos zurück und
ungerührt.
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