.
.
Three Kings
USA 1999
Regie: David O. Russell
Mit George Clooney, Mark Wahlberg, Spike Jonze
|
.
.
|
|
|
|
|
|
|
. |
|
. |
. |
....... |
Die Idee, den Krieg als
aberwitzige Komödie vorzuführen, verdankt sich M.A.S.H. Die
Schnitttechnik, das grobkörnige Material, manch launige Trickdarstellung
der Gedärme, verdanken sich der ebenso ziellosen Experimentierwut Oliver
Stones. Die Enttäuschung, die Three Kings auslöst, verdankt sich
allerdings David O. Russell, dem Autor und Regisseur des
Films.
. |
...... |
. |
..
Die bedrohliche
Nähe, in der anarchischer Humor und bloße Infantilität zueinander
liegen, wird beinahe Szene für Szene deutlich - und zwar so, dass eindeutig
letztere den Sieg davonträgt. Zwar ist Russell bemüht, alles, was
an Schlagzeilen vom Golf-Krieg noch in Erinnerung ist, in seinen Film
hineinzurühren - nicht zuletzt die Reflexion auf die Berichterstattung
selbst. Nur gelingt es ihm zumeist, das niedrigst mögliche Niveau ausfindig
zu machen (zum Thema Berichterstattung etwa: nichts als Bumsgeschichten)
und damit alles aufs dümmste Klischee seiner selbst zu reduzieren. Die
Irakis als Schergen bzw. tapfere Dissidenten, alle mit einer Vorliebe für
große Autos, die Soldaten als naive, aber gemeingefährliche kleine
Kinder - und Leichen aller Art sind immer noch für diesen und jenen
Effekt
gut.
. |
. |
Zugleich will der
Film, auf demselben Niveau recht schlichter Denkungsart, doch so etwas wie
Kritik üben am Verhalten der USA nach Friedensschluss und führt
zu diesem Zweck den Trupp goldgieriger und arg unterbelichteter Rowdies,
die Three Kings, ins Feld, denen der Gewinn zwar flöten geht; wenigstens
ihre Herzen aber erweisen sich zuletzt als aus purem Gold. Der Generalkonsens,
in den der Zuschauer mit allen Mitteln hineingezogen werden soll, ist der
des Infantilismus, der sich als Aussage über die Undurchschaubarkeit
des Krieges zu verkleiden sucht. Die Wende zum Heroismus inklusive Opfertod
kommt dabei ein wenig in die Quere, ohne zu mehr als Ideologie zu
taugen.
. |
. |
. |
. |
. |
.
In Flirting With Disaster hat sich Regisseur Russell
bereits als begeisterter Verfechter leicht modifizierter amerikanischer
Familienwerte zu erkennen gegeben - diesmal schickt er eine Bande im Grunde
herzensguter Amerikaner in die Wüste und inszeniert das ganze als
Kriegsspiel im falschen Glauben, kritisch zu sein. Zuletzt wird einem die
Fortsetzung der Erfolgsstory der Three Kings an der Heimatfront vertickt.
Anarchische Komik und kritische Analyse sind legitime Herangehensweisen an
das Thema Krieg. Three Kings ist zu keiner von beiden fähig und landet
damit mit ärgerlichem Selbstbewusstsein im äußerst
unbefriedigenden Niemandsland zwischen beiden. |
|
. |
. |
. |
. |
.
.offizielle
Website
|