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Unbreakable
USA 2000
Regie: M. Night Shyamalan
Mit Bruce Willis, Samuel L. Jackson |
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INHALT
Security-Guard David Dunn (Bruce Willis)
überlebt nicht nur als Einziger ein schweres Zugunglück vor
Philadelphia, sondern dies auch noch ohne einen einzigen gebrochenen Knochen
davongetragen zu haben. Nach diesem dubiosen Ereignis tritt der mysteriöse
Gallerist Elijah Price (Samuel L. Jackson) in Dunns Leben. Er scheint das
genaue Gegenteil des knochenstabilen Dunn zu sein. Price hat Knochen "aus
Glass" - und demzufolge eine lange Krankengeschichte hinter sich. Ausserdem
hat er eine wilde Theorie über Comics, Superhelden und deren Entsprechung
in der Realität, die er in Dunn und der eigenen Person bestätigt
sieht.
KRITIK
Nach 6 th Sense treibt Regisseur und Drehbuchautor M. Night Shyamalan
gemeinsam mit Bruce Willis weiter auf der Mystery-Welle. Ebenfalls in
Philadelphia spielend, sucht auch Unbreakable weniger durch Action als durch
düstere, seltsam abgeklärt anmutende Atmosphäre den Zuschauer
in seinen Bann zu ziehen. Auch hier bewegen sich die Gestalten oft in
merkwürdiger Trance und Distanz vor dem Hintergrund grauer
Alltagsrealität. Und dies wird wie schon in 6 th Sense durch
unkonventionelle Kameraeinstellungen erzeugt - wenn sich etwa das Gespräch,
das der junge Elijah mit seiner Mutter führt, in der Mattscheibe des
Fernsehers spiegelt.
Realistisch wirkt vor diesem Hintergrund auch David Dunn, der bereits
in der Eingangssequenz als trauriger müder (Ehe-)Mann erscheint, irgendwie
verloren und fehl am Platz und entfremdet von Sohn Joseph (Spencer Treat
Clark) und Ehefrau Audrey (Robin Wright). Erst in der Konfrontation mit Elijah,
der in Dunn die reale Entsprechung eines Comic-Helden sieht, lernt er seine
Fähigkeiten sinnvoll zu nutzen und findet auf diese Weise zu sich selbst
und seiner Familie zurück.
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Dieser Erkenntnisprozess nimmt einen Grossteil des Filmes in Anspruch. Dabei
wirkt Dunn oft arg müde, erinnert sich ebenso wenig daran, nie krank
gewesen zu sein, wie daran, bei einem Unfall in seiner Jugend unverletzt
geblieben zu sein... das alles erscheint merkwürdig, und ist doch zwingend
notwendig für den Hergang der Geschichte. Diese spielt sich weitestgehend
in Gesprächen mit dem Sohn, der Ehefrau und Elijah ab. Einzige Actionszene
ist die gegen Ende stattfindende Befreiung einer Familie, mit der Dunns
Selbstfindung ihren Höhepunkt findet. Parallel zu diesem langwierigen
Prozess wird, als Gegenentwurf zu Dunn sozusagen, die Kindheit Elijahs
geschildert. Die Integration des Comic-Helden in die triste Alltagsrealität
verbindet Dunns und Elijahs Schicksale schliesslich miteinander. Aus der
Perspektive des Kindes kann diese Integration gelingen, und so ist es Dunns
Sohn, der das erste Treffen von Dunn und Elijah begleitet, an den
Kraftdemonstrationen des Vaters massgeblich beteiligt ist, und schliesslich
den Vater verzweifelt zu überreden sucht, an die spezifische Begabung
auch wirklich zu glauben. Wie bereits der junge Elijah, der an den Comics
sein Leben zu ordnen und einen Sinn für sich zu finden sucht, so greift
auch Dunns Sohn nur zu bereitwillig die Comic-Theorie Elijahs auf, will er
nur zu gerne glauben, dass sein Vater anders ist als die übrigen
Väter. Und so kommt gerade dem Sohn, bzw. der Vater-Sohn Beziehung eine
wichtige Rolle in Unbreakable zu. Doch Elijah und Dunn sind widerwillige
Figuren in dem Spiel, das das Leben mit ihnen treibt, suchen beide auf ganz
verschiedene Weise einen Sinn. Elijah zieht diesen Sinn aus der Bestätigung
seiner Theorie, die gleichzeitig die Existenz seines, Elijahs, Gegenparts
beweist. Dunn sieht diese letztlich im Nachkommen seiner Bestimmung, die
einerseits Alptraum ist, andererseits aber seinem Leben eine Richtung gibt,
seine Verlorenheit und Müdigkeit verschwinden lässt.
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Soweit so gut. Wenn da nicht dieser Schluss wäre, der irgendwie
nicht so richtig passen wollte. Einerseits überraschend, andererseits
aber in der erzählten Geschichte durchaus angelegt, bleibt das Ende
ohne Wirkung auf die vorangegangene Geschichte, ohne Konsequenzen für
die geschilderten Entwicklungen und damit irgendwie unbefriedigend und seltsam
leblos. Und so wie sich Elijah mit seiner Theorie letztlich selbst entlarven
muss, so deckt das Drehbuch mit diesem Ende seine wesentliche Schwäche
auf: der Grossteil des Geschichte erweist sich als lediglich
vordergründiger Aktionismus, um einen möglichst überraschenden
Schluss zu erzwingen.
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