Mitsuko, Eiji, Hiroshi. Zwei Männer eine Frau. Mitsuko, die
Frau, arbeitet im Rathaus, unauffällig, ohne alle Aufstiegsambition.
Dennoch fällt sie Eiji auf, dem Unternehmer, der sich ihr zu nähern
versucht. Ein gemeinsames Abendessen: dafür wird sie ausstaffiert, mit
schwarzem Kleid und neuen Schuhen. Sie fühlt sich, ohne ihre biederen
Strickkostüme und Pullover, sichtlich unwohl. Als er während des
Essens zu einer Besprechung muss, flieht sie: in eine Suppenküche. Die
Kleidung, das Essen: das passt nicht zu ihr. Sie sagt es Eiji, er versteht
es nicht. Er schlägt vor, sie sollten gemeinsam in eine neue,
größere Wohnung ziehen. Bei einem Ausflug an einen See, auf einem
Bootssteg, kommt es zur Aussprache, Regisseur Manda spielt mit den Figuren
Schach im Raum, in strengen Einstellungen variiert er die Aufstellung, die
Tiefenschärfe.
Nicht nur hier das sichtliche Bemühen um schlüssige, aus
der minimalen Bewegung in der Statik (der Kamera wie der Figuren) gewonnene
Auflösungen (man denkt an Fassbinder, an Antonioni). Viel mehr als eine
Schein-Form aber ist das nicht, es bleibt, auch weil der Worte zuviel gewechselt
werden, Theater - im schlechten Sinne - mit filmischen Mitteln. Ein Kammerspiel,
dem es an Überraschungen fehlt, am Geheimnis auch: alles muss ausgesprochen
werden, reihum wird in Konfrontationen, denen es an aus den Figuren gewonnenener
Spannung fehlt, alles ausdiskutiert, bis zum ambivalenten Ende, das Mitsuko
am Boden sieht, von Hiroshi, dem Mann, den sie liebt, weil er sie sein
lässt, wie sie ist, scheinbar verlassen. Auf dieses Ende folgt dann
ein weiteres, ein Happy End, das einen wie der ganze Film eher ratlos
zurücklässt.
Es ist Unloved, im Ganzen, nicht mehr als ein Traktat, der
Geschlechterpolitisches ebenso verhandelt wie er soziale Unterschiede und
ihre Folgen dokumentiert. Die Figuren aber bleiben wie erdacht dafür,
ohne Eigen-, und so ganz ohne Leben, man folgt ihnen bald mit
beträchtlicher Gleichgültigkeit.
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