Filmfest Lünen 2003

.

Jump Cut Filmkritik
__________________
Magazin für Film & Kritik:
Rezensionen und News.

Impressum


Videos bei Amazon
Videos & DVDs bei Amazon

.

 Filmfest Lünen
2003

 

Schwesterseiten

Auteur.de - Lexikon der Regisseure
Comix-Corner - die Comic-Website
Crime-Corner - die Krimi-Website
Literatur-Corner - die Seite für Literaturkritik
SciFi-Corner - die Science-Fiction- Website

Theater-Corner - die Theater-Seite
.

Archiv

Filmkritik
Filmbuchkritik
Filmklassiker
Alle alten Kritiken in der Übersicht
.

Interaktiv

Forum
Diskutieren Sie über Filme und/oder unsere Kritiken!

Mail
Was immer Ihnen an uns passt oder nicht passt.

...
.

Gestrandete in Lünen

Der Dokumentarfilm "7 Brüder" gewinnt das Kinofest

Von Christoph Elles

zu den Einzelkritiken

zur Festival-Startseite

Das indische Bollywood-Kino erzähle stets von wohlhabenden Kreisen, konstatiert der in Berlin lebende Regisseur Veit Helmer. Die schönen Reichen tanzen und singen, opulenter Kitsch feiert Orgien. Der deutsche Film, wie er sich am Wochenende beim Kinofest Lünen präsentierte, könnte kaum weiter von einem solchen Ansatz entfernt sein. Der Publikumspreis Lüdia ging an einen kleinen Dokumentarfilm, in dem "7 Brüder" aus Mülheim an der Ruhr, geboren zwischen 1929 und 1945, in einem dunklen Studio ihre Familiengeschichte erzählen.

Auch die übrigen Filme des Festivals bewegen sich fern von Holly- und Bollywood unter Gestrandeten und Außenseitern, die mit dem täglichen Überleben und Entkommen beschäftigt sind. Sie fliehen vor der Polizei oder der Einwanderungsbehörde, in den Alkohol oder die Religion, aus der Enge ihres öden Alltags oder vor den eigenen Gespenstern. Selbst Veit Helmers "Tor zum Himmel", das sich mitunter als Bollywood-Hommage versucht, spielt zwischen Immigranten, ganz unten, in den Katakomben des Frankfurter Flughafens. Die indische Putzfrau Nisha und der russische Schwarzarbeiter Alexej dürfen ihre Träume vom besseren Leben dort immerhin singen und tanzen. Solch märchenhafte, absurde Geschehnisse reißen viele der Lüner Filmhelden aus ihrer Angst und Lethargie.

Die Balance zwischen der Tragik der Situation und der Komik der Ereignisse findet sich auch in den zwei herausragenden Filmen des Festivals. Dito Tsintsadzes "Schussangst" zeigt lakonisch, wie Zivildienst, unerfüllte Liebe und ein Scharfschützen-Gewehr zusammen passen. Robert Schwentkes todtraurig-todlustiger "Eierdiebe" spielt auf einer Krebsstation, wo sich leichenblasse, kahlgeschorene Chemo-Patienten wie in einem grotesken Maskenball des Todes bewegen. Tumor ist, wenn man trotzdem lacht.

Filme wie diese passen hervorragend nach Lünen: Sie wirken ungekünstelt und echt wie das Kinofest selbst, dessen Existenz nach einem finanziell und organisatorisch schwierigen Jahr vorerst gesichert scheint. Das 14. Festivaljahr ging gestern mit einer Abschlussgala ("Das Wunder von Bern") und der Preisverleihung zu Ende. Der Siegerfilm von Sebastian Winkels erhält neben 5.000 Euro Preisgeld eine englisch untertitelte Fassung, die im Januar 2004 beim Filmfestival "Berlin & Beyond" in San Francisco gezeigt wird. Den Preis für den besten Filmtitel erhielt "Schussangst". Bereits am Donnerstag vergab die Filmstiftung NRW in Lünen den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Filmkritik an den Essener Stummfilm-Pianisten Joachim Bärenz.

zur Jump Cut Startseite

.

Suche


powered by crawl-it
.

Newsletter

Anmelden zum Jump Cut Newsletter mit wöchentlichen News und Updates

Powered by KBX7

.

Jump Cut Partner

DVDs & Videos
Suchbegriffe:



In Partnerschaft mit Amazon.de

.

Jump Cut Partner

www.BlackStar.co.uk - The UK's Biggest Video Store
.

Internet Movie Database


Filmtitel Person
Powered by www.IMDb.com