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Fast Food, Fast Women
USA 2000
Regie: Amos Kollek
Mit Anna Thomson, Jamie Harris, Louise Lasser
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KRITIK
Das Fenster zur Lust öffnet sich für Rentner Seymour schon
gegen ein paar Dollar. Doch bevor er der Stripperin Wanda sagen kann, dass
sie mehr für ihn ist als ein schöner Körper, schließt
das Peephole sich wieder. Mit mechanischem Brummen, alle Worte verschluckend.
Liebe ist verdammt schwer zu finden in einer Stadt wie New York. Sex dagegen,
käuflich oder in Kauf genommen, entdeckt man an jeder Ecke.
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Auch Kellnerin Bella, ein trauriges Mauerblümchen kurz vor ihrem
35. Geburtstag, hat einen Bettgefährten. Doch der ist selbst nach
zwölf Jahren nicht zum Geliebten geworden. Lieben wird George, der
eigentlich verheiratet ist und Bella als eine Art Samen-Abladestation benutzt,
immer nur sich selbst. Aber kann es nicht schon ein Geschenk sein, einen
Versager wie ihn bei sich zu haben, wenn die Alternative Einsamkeit
heißt?
Mit einem klaren "Nein" beantwortet Amos Kolleks Film "Fast Food
Fast Women" diese Frage. Es ist so leicht, sich dem Alleinsein zu ergeben,
sich einer verkorksten Beziehung zu fügen oder nach einer Enttäuschung
aufzustecken. Wer aber den schweren Weg wählt, den absurden Gedanken
nicht aufgibt, in der Kälte der Großstädte doch die Liebe
zu finden, wird belohnt.
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So naiv diese Moral klingt, so wenig böse mag man Kollek
dafür sein. Sein "Fast Food Fast Women" ist ein Märchen mit
märchenhaftem Happy End. Bella darf Bruno finden, den alleinerziehenden
Vater und erfolglosen Schriftsteller. Seymour darf mit Wanda reden, von Mann
zu Frau, ganz ohne trennende Glasscheibe. Und der einsame Witwer Paul darf
mit Emily den Neubeginn wagen. Alle Missverständnisse, aller Lug und
Betrug, alle Zurückweisung sind vergessen.
Bei Kollek, dessen Figuren zu bodenständig sind, um in die Untiefen
des Kitsches zu geraten, ist das Ausdruck tiefer Menschlichkeit. Die führt
in ihrer Konsequenz jedoch dazu, dass New York plötzlich von Gutmenschen
bevölkert scheint. Kollek klammert die böse Wirklichkeit quasi
aus, schafft keinen genügend kalten Kontrast zur Wärme seiner
Charaktere. So wirkt sein Film zwar wohltemperiert und angenehm, entfacht
aber kein wirkliches Feuer. Märchen entfalten sich leider immer dann
am besten, wenn ihre strahlende Schönheit sich am Dunkel der Realität
bemisst.
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