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Ghost Dog
USA 1999
Regie: Jim Jarmusch
Mit Forest Whitaker
Kamera: Robby Müller
Filme von Jim Jarmusch auf
Video
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DEAD MAN O.M.U. 49,95
DOWN BY LAW auf Anfrage
MYSTERY TRAIN 39.95
NIGHT ON EARTH engl. 69.95 OmU 49.95
PERMANENT VACATION 29.95
STRANGER THAN PARADISE 39.95 engl. 69.95 |
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Jim Jarmusch
ist zurück aus dem Wilden Westen, dem er mit DEAD MAN einen sehr
überzeugenden Besuch abgestattet hatte. Der Titel-Held seines neuen
Films GHOST DOG ist ein Heros anderer Art als zuletzt Johnny Depp, nämlich
ein Profikiller. Dabei wird die Figur aber auf vielleicht etwas
übertriebene Weise mehrfach belichtet: zum einen ist Ghost Dog ein
Schwarzer, von Forest Whitaker schlafwandlerisch gespielt; schwarz ist am
Film zudem die Musik, die RZA vom Wu-Tang-Clan eingespielt hat. Die Kamera
von Robby Müller entwirft dabei angenehm unprätentiöse
Stimmungsbilder ohne jeden Ghetto-Chic von wenig herrschaftlichen Wohngebieten
in New Jersey. Die zweite Belichtung, die sich dem Plot verdankt, siedelt
den Helden unvermutet im Mafia-Milieu an, das, ohne sich am Nigger die Finger
schmutzig zu machen, seine Fähigkeiten als Killer gerne nutzt. Die
Mafia-Darstellung steht dabei in der Reihe neuerer Entheroisierungen: die
Mafiosi sind lächerliche alte Säcke, denen längst alles über
den Kopf gewachsen ist. Die alten Gesetze des Tötens und der Rache sind
bloß noch faute de mieux befolgte Leitfäden eines
anachronistischen
Männerbundes.
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Die stärkste, aber auch aufdringlichste
und ziemlich überflüssige Formatierung der Titelfigur macht ihn
zum Samurai, Anspielung auf Melville inklusive. Das Problem ist dabei nicht
Forest Whitaker, der diesem Bezug mit beeindruckender Geschmeidigkeit
überzeugende Gestalt zu geben versteht. Das Problem sind nicht die
Überblendungen, die in überaus sanften Jump Cuts die Lautlosigkeit
und Eleganz des Helden unterstreichen. Vielmehr liegt das Problem in den
immer wiederkehrenden Zitaten aus einer Samurai-Fibel, die Lektion für
Lektion eingeblendet und auch noch vorgelesen werden. Das Zeug, das man da
liest und hört, ist esoterischer Blödsinn - und man vermutet,
dass es in irgendeiner Form doch ernst gemeint sein könnte. Man verzeiht
Ghost Dog jeden Mord (es trifft schon immer die richtigen), nicht aber die
Begeisterung für dieses zuletzt noch bedeutungsschwanger weiter vererbte
Buch.
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Dass ausgerechnet die Rahmung der Geschichte
nicht funktioniert, ist umso bedauerlicher, als es eine Reihe wirklich
hinreißender Szenen und Einfälle in dem Film gibt. Die Freundschaft
zwischen Ghost Dog und einem ausschließlich französisch sprechenden
Eisverkäufer: selten hat man Seelenverwandtschaft so überzeugend
und lustig in Szene gesetzt gesehen. Zudem hat Jarmusch seinen Blick fürs
Absurde nicht verloren: man staunt über den Heimwerker, der sein Holzschiff
auf dem Häuserdach zusammenbaut ebenso wie über wirklich ausgefeilte
Tötungsmethoden. Die Mafiosi als Witzfiguren sind manchmal platte Klischees
- manchmal aber ist die Komik doch unwiderstehlich. Insgesamt ist ein aus
heterogenen Elementen gemixter Film entstanden, an dem wenn sonst nichts,
so doch der Hauptdarsteller unvergesslich
ist.
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