Cameron Crowe: Almost Famous (USA 2000)
 
 

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Almost Famous

USA 2000
Regie: Billy Crudup, Patrick Fugit, Kate Hudson, Frances McDormand


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Crowe: Almost Famous

Cameron Crowe: Almost Famous

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KRITIK

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Almost Famous ist eine Untersuchung über die vielleicht letzte mythische Erscheinungsform des Künstlers im Zeitalter ausgereifter Entzauberungstechniken: den Rockmusiker. Der Film hält dabei genau die Waage zwischen Entzauberung und Mythos, was er mit der einen Hand ideologiekritisch niederreißt, baut er mit der anderen Hand sentimental wieder auf. Es ist schwer zu sagen, ob diese Unentschiedenheit nun eine Stärke oder eine Schwäche des Films ist, zumindest dann, wenn man die Faszination, die sich den Personen wie immer auch der Musik und den Umständen, unter denen sie erlebt wird, verdankt, nicht von vorneherein für einen Zustand der Verblendung hält.
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Schon sehr viel eindeutiger eine Schwäche des Films ist seine arg konventionelle Erzählweise, die Wiederholung diverser Klischees des Musikfilms, denen kaum überraschende Momente abgewonnen werden. Was immer überzeugt, sind die Darsteller, weniger die Plot- und Story-Entwürfe, die sie eher überraschend mit Leben füllen: Frances McDormand als überbehütende Mutter des kleinen Rockjournalismus-Genies verkörpert etwa das sehr schlicht zugeschnittene Klischee der allem Hedonismus abgeneigten Linken. Das Drehbuch und der Film als ganzer sind nicht in der Lage, einen irgendwie neuen oder interessanten Blick auf die Figur zu werfen, sie lebt ausschließlich durch McDormand. Philip Seymour Hoffman gibt Lester Bangs Gestalt - und obwohl man der Manierismen Hoffmans langsam etwas überdrüssig wird, kann man sich der Faszination seiner Darstellung doch nicht entziehen. Kate Hudsons Entwurf des Groupies Penny Lane ist bewundernswert, gerade wenn man bedenkt, dass sie gegen die langweilige und nun wirklich nicht überraschende Moral, die der Film aus der Figur ziehen will, anzuspielen hat.
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Letztlich setzt der Film, anders als Velvet Goldmine etwa, nicht auf Analyse, sondern immer wieder auf sehr hollywoodtypische sentimentale Auflösung der Konflikte. Die Moral, die er bereithält, ist handlich und wird gleich zu Anfang von der Lester-Bangs-Figur gut verdaulich überreicht: verliere nie aus den Augen, dass das Musik-Business in erster Linie Business ist. Man ist geradezu erfreut, dass Almost Famous diese Botschaft durchzuhalten scheint - bis dann zuletzt das märchenhafte Ende umso nachhaltiger verärgert. Hier lässt sich sehr exemplarisch beobachten, unter welchen selbst geschaffenen Voraussetzungen ein Feelgood-Movie das Wohlgefallen des Betrachters nur auf Kosten einiger Verlogenheit auf sich ziehen kann. Keiner der richtig schlimmen Fälle, aber unangenehm nichtsdestotrotz.

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