Steven Soderbergh: Ocean's Eleven (2001)

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Ocean's Eleven (2001)

USA 2001

Regie: Steven Soderbergh

Mit George Clooney, Brad Pitt, Julia Roberts, Matt Damon

Ebenfalls besprochene Filme von Steven Soderbergh:

Out of Sight (1998)

The Limey (1999)

Erin Brockovich (2000)

Traffic (2000)

Lesen Sie auch:

Steven Soderbergh im Lexikon der Regisseure

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Steven Soderbergh: Ocean's Eleven (2001)
Kritik von Ekkehard Knörer

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Steven Soderberghs Ocean's Eleven ist Film als perfekte kleine Maschine. Geräuschlos und wie geschmiert schnurrt er voran, ein Rädchen greift ins andere, kein Meter Zelluloid wird an Überflüssiges verschwendet. Die Darsteller bewegen sich behende auf den vom Plot klar vorgezeichneten Linien, die Kamera ist dynamisch und logische Probleme interessieren nicht weiter, da die Regie bereits in ihren ersten Gesten slicken Erzählens im 70er-Jahre-Zitat alle Prätentionen auf Realismus verabschiedet (selbst Elliot Gould als Darsteller ist so nicht viel mehr als ein Zitat). Der perfekten kleinen Maschine, die Ocean's Eleven ist, fehlt es jedoch auf allen Ebenen genau an dem, was großes oder auch nur interessantes Kino ausmacht: Überraschungsmomenten, Wagnissen, kühnen Einfällen.

Die erste Szene, Danny Ocean (George Clooney) vor der Gefängniskommission, die ihn entlassen wird, führt die zentralen Elemente bereits ein: Ocean ist ein Dieb, er ist cool und er will seine Frau wiederhaben. Ans große Vorbild, das der augenzwinkernden Selbst-Situierung des Films im Thomas-Crown/Bullitt-etc.-Umfeld wegen noch näher liegt, an Sam Peckinpahs Getaway nämlich, reicht das so wenig heran, dass einem bange wird ums Weitere. Die Rekrutiertung der elf Mitarbeiter für den großen Vegas-Coup läuft wie am Schnürchen, jedoch sind die getriebenen Rückblenden-Scherze ebenso wie die komisch gemeinten charakteristischen Einführungen der Figuren herzlich uninspiriert. Soderbergh versucht sich am Splitting des Erzählfadens, stellt in der Unentschlossenheit und Folgenlosigkeit seines Tuns erst recht heraus, dass es eine formale Notwendigkeit dafür nicht gibt.

Gleiches gilt für die Vielfalt der Blenden, mit denen Soderbergh, im Rückgriff wiederum (der aber immer nur spielerisch, ja selbstgefällig bleibt) auf frühere Hollywood-Experimentierfreude, den Illusionismus leicht aufrauht. Einmal wischt er mit der sich schließenden Fahrstuhltür von beiden Seiten von einer Einstellung zur nächsten, das ist aber, nicht anders als der Rest des Films, einigermaßen sinnlos und will auch nicht mehr sein als: cool. Der ganze Film, nicht zuletzt die Schauspielerführung, stehen unter dem absoluten Regime dieser Coolness, die erschreckend oft auf die Schärfung ihrer Pointen verzichten zu können glaubt, sich selbst genug ist und so ins Leere läuft.

Diese Leere füllt der Film, ohne sie zu füllen, wie gesagt, perfekt. Ocean's Eleven hat keinen anderen Ehrgeiz als die Oberfläche. Ohne die Unterstützung durch mehr als nur okaye Dialoge, mehr als nur okaye Darsteller oder gar ein Interesse, eine tiefere Absicht oder formale Präzision, die über rasch verpuffende Gewitzheit hinausginge, ohne all das ist Ocean's Eleven zuletzt aber weniger noch als er sein will. Die Leere drängt als formale Selbstgefälligkeit ins Bild, die hübschen Einfälle, die nicht mehr sind als das, sagen nichts anderes als: ich bin ein hübscher Einfall. Das ist kokett und irgendwann ist es nicht einmal mehr das. Irgendwann nervt es.

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