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Schwerpunkt Italienischer Film
Reportagen
"Turin is always on the move
und auf bestem Wege von der Auto- zur Kinostadt
Von Ulrike Mattern
"Torino è tutta un set" (Ganz Turin ist ein Filmset) beginnt ein Artikel
in einer Beilage von der Zeitung La Stampa. Film hat in Turin Tradition.
Nicht nur im Museo Nazionale del Cinema in der Via Montebello, das
Geschichte und Gegenwart der siebten Kunst archiviert und für das Publikum
aufbereitet, sondern auch als Schauplatz berühmter internationaler und
bei uns wenig bekannter nationaler Produktionen aus fast hundert Jahren.
Kritiken
Neue italienische
Filme: Agata und der Sturm, Das Licht meiner Augen
Von Ulrike Mattern
Silvio Soldini: Agata und der Sturm (I 2004)
Giuseppe Piccioni: Das Licht meiner Augen (I 2004)
So dick wie das Make-up auf dem Gesicht der Protagonistin
trägt Regisseur Silvio Soldini in Agata und der Sturm die
Farben in seinen Bildern auf: Die sonst mausgrauen, selbst im vorteilhaftesten
Licht des Südens pastellen zu beschreibenden Drehorte die ligurische
Hafenstadt Genua sowie die Landschaft der Po-Ebene werden kräftig
in den Farbtopf getunkt.
Francesco Patierno: Pater Familias
(Im Schoße der Familie, I 2003)
Von Ulrike Mattern
"Neapel sehen und sterben", die pathetische Erinnerung an den pittoresken
Charme einer verfallenden Stadt heißt bei dem italienischen Regisseur
in der gewalttätigen Gegenwart: in Neapel leben und sterben. Alle sterben,
töten, werden ermordet: die Klassenkameraden, Freunde, Verwandte und
Bekannte von Matteo, den man am Anfang des Films sieht, wie er auf seine
Entlassung aus dem Gefängnis für einen Tag Hafturlaub wartet.
Bernardo Bertolucci: Die Träumer
(I/F 2003)
Kritik von Ekkehard Knörer
Eine Auszeit, die mythisches Ausmaß erhält wie das Kino selbst,
das zurückkehrt, immer wieder, auch in den Wochen der verschlossenen
Pforte, verschränkt ins Leben, das das Kino wiederholt, als Farce, aus
der Ernst wird. Ein Leben in der Wiederholung, das eingeholt wird vom wirklichen
Leben, als das die Revolte figuriert. Das eine ins andere gestöpselt
und bedeutungsvoll gegen- und ineinander arrangiert: mehr als man ertragen
will. Es hätte die Geschichte des seltsamen Dreierbunds bei weitem
genügt, die im Kern des Films liegt.
Lampedusa (Emanuele Crialese,
Italien 2002)
Kritik von Dagmar Trüpschuch
Die Bilder, das Licht und ihre Komposition stehen für sich, drücken
einen Seelenzustand aus. Crialese beschreibt das Verhältnis seiner
Charaktere zum Meer - das Meer wiederum bestimmt den Lebensrhythmus der
Inselbewohner. Sie bedingen und brauchen sich gegenseitig. Besonders für
Gracia ist das Meer Ort des Friedens, der Leichtigkeit und der Freiheit -
nur hier ist sie erlöst von den Regeln des Insellebens - kann sein,
ohne das ihr verpasste Korsett des Anstandes.
Festivals
Cinema! Italia! Neues italienisches Kino.
7. Festival-Tournee durch Deutschland
Von Ulrike Mattern
Am Ende dieses Jahres feiert der italienische Film ein Comeback in
bundesdeutschen Kinos. Cinema! Italia! tourt mit sieben aktuellen
Produktionen durch die Lande, startete am 14. Oktober in Köln und endet
am 15. Dezember in München mit der allerletzten Projektion.
CINEMA!ITALIA-Festival - Die andere Seite
Italiens
Von Ulrike Mattern
Filmklassiker
Carlo Lizzani: Requiescant (Italien
1968)
Von Ekkehard Knörer
Nicht im ganzen, aber in einzelnen Szenen, verdichtet sich die Handlung ins
Emblematische, die Faszination liegt gerade darin, dass zusammengebracht
wird, was nicht zusammenpasst: Italo-Western-Sadismus, marxistische Agenda,
Religion und Horrorfilm.
Roberto
Rossellini: Reise nach Italien (Italien 1953)
Von Ekkehard Knörer
Die "Reise in Italien" ist kein Road Movie, obwohl der Film mit einer Einstellung
im Auto beginnt, in Bewegung. Er wird mit dem Ausstieg aus dem Auto enden,
in einer Prozession, die das Auto stoppt. Dann geschieht aus heiterem Himmel
ein Wunder, buchstäblich, wirklich, verstörend: ein Wunder. Einer
kann wieder gehen, zwei können wieder lieben. |