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Richard Foreman: King Cowboy Rufus Rules
the World (St. Marks Church, New York, März 2004) |
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Richard Foreman: King
Cowboy Rufus Rules the World (St. Marks Church, New York, März
2004)
Kritik von Ekkehard Knörer |
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Die vierte Wand ist weg. So weg sie eben sein kann. Foreman liebt
es sonst sie auszustellen: eine Glasscheibe zwischen Buehne und Zuschauerraum
und die Schauspieler sprechen in Microports. Diesmal nicht. Ohnehin liegen
keine zwanzig Zentimeter zwischen der Buehne und der ersten Reihe im
Ontological-Hysterical Theater in der St. Mark's Church. Hinterraum, Treppe
rauf, winzig, noch der Notausgang fuehrt ueber die Buehne. Das Exit-Zeichen
in der bunten, wie ueblich den Charme des leicht Angemuellten verbreitenden
Dekoration. Ja, diesmal fuehrt sogar ein Weg hinaus ins Publikum, eine Treppe,
ein roter Teppich, King Cowboy Rufus wird ihn beschreiten, in der manierierten
Art, die seine manierierte Art ist. King Cowboy Rufus will die Welt regieren,
King Cowboy Rufus ist nicht George W. Bush. The questin is - can what's happening
in the real world, and one's response to it, be shaped in such a way that
some kind of 'mythic response' is created - so one speaks about the real
political situation - yet is still creating an exhilarating theatrical object
that allows one's imagination to expand along with the twists and turns of
its polyphonic structure. Programmhefttext, von Foreman selbst. Alles macht
Foreman selbst. Schreiben, Inszenieren, Buehne. Bevor es losgeht, tritt er
auf die Buehne, macht eine kleine Umfrage: Wo haben Sie unsere Werbung gesehen.
Haende heben. Wir heben die Haende. Dann klettert er ueber B.'s Stuhl in
die zweite Reihe, regelt von da die Technik. King Cowboy Rufus betritt die
Welt, der man die vierte Wand genommen hat. Dennoch ist vieles wie sonst.
Polyphonie, Repetition. Tonfetzen-, Satzfetzen-Einspielungen. Wake up. Pling.
Eins, zwei, drei, vier, das deutsch. Komplette dramaturgische Aktlosigkeit.
Das Durchspielen von Figuren, von Saetzen. Nicht einmal von Situationen oder
Konstellationen. Ritualistisch. Ausbrueche von Bewegung, von koordinierter
Bewegung. Aus dem Nichts. Abbrueche. Ins Nichts. King Cowboy Rufus schiesst
viel. Keiner stirbt. Nie stirbt einer bei Foreman, obwohl viel getoetet wird.
Theater der Untoten, die immer weiter machen. Immer wieder zurueckfallen
ins unerklaerte Ritual. Das alles nach Partitur, nur gelegentlich drueckt
Foreman hinter uns ein Knoepfchen. If it feels good, then don't do it. Foreman
ist einer der beruehmtesten Theater-Avantgardisten der Welt und kaempft immerzu
ums Ueberleben seines Theaters. Auf der letzten Seite des Programmhefts die
Bitte um Kontributionen. Aus der Liste der Contributors, vorletzte Seite:
Edward Albee, Louise Bourgeois, Robert Covver, Yoko Ono Lennon, Meredith
Monk, Richard Serra, Cindy Sherman. |
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