Filmkritik: Fred Walton: Death Tower (USA 1989)

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Fred Walton: Death Tower (USA 1989)

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Fred Walton: Death Tower (USA 1989)
Kritik von Ekkehard Knörer

 
 

Director Info


[Image]Fred Walton ist ein weitgehend unbesungener Held der dritten Reihe des amerikanischen Kinos. Allerdings gab es in einer der letzten Ausgaben der Cahiers du Cinéma eine dringende Empfehlung, die ursprünglich von keinem anderen als Claude Chabrol kam. Der letzte Eintrag in Waltons Filmografie stammt aus dem Jahr 1996, die meisten seiner jüngeren Filme - so auch dieser - sind fürs amerikanische Fernsehen entstanden. 

 Den Film gibt es für einen Appel und ein Ei gebraucht bei Amazon

Eins: Zeitungsausschnitte, Fotos, die Kamera zoomt heran, dann weg. Es erschließt sich: ein Unglück, ein Verbrechen, eine Chemiefirma, Tote, Geschädigte. Ein Mann kommt ins Bild, im Halbprofil, es ist dunkel, er ist nicht zu erkennen. Er geht durch den Raum, zum Fenster, streichelt eine Person, die von einem Sessel verdeckt bleibt, nimmt ihr die Brille ab, kein Wort wird gesprochen, die Kamera folgt in einer langen, langsamen Fahrt, ohne Schnitt, die Titeleinblendung beginnt, der Mann geht aus dem Raum und aus dem Bild, ein kurzer, kaum merklicher Schnitt, die Kamera nähert sich dem Sessel, der Person, immer noch sehr langsam. Wir sehen: die Person rührt sich nicht; Zoom auf den Mund; ein Insekt kriecht heraus. Das ist die Exposition.

Zwei: Ein mysteriöser, ein mächtiger Mann, im obersten Stockwerk des Hochhauses. Der Chef der Versicherung, die Heldin sucht ihn auf.Wiederholt stellt ihn Walton als schwarze Silhouette ins weiße Gegenlicht, im präzise gezeichneten Profil von links. Souverän ausgeschnitten aus dem realistisch inszenierten Interieur.

Drei: Es ist dunkel, die Frau, der Mann flüchten in ein Zimmer auf dem Flur. Das Licht bleibt aus. Der Bildschirm ist schwarz. Man hört ein Geräusch fließenden Wassers. Was ist das, fragt sie. Was denken Sie wohl, sagt er. Zwei Minuten Schwärze, nur unterbrochen von zweimaligem kurzen Einschalten des Lichts, gleich ist es wieder aus. Der Mann, die Frau, sie unterhalten sich. Dann verlassen sie den Raum. Ein Intermezzo, der Film geht weiter und produziert die Bilder, die wir erwarten.

Vier: Wie in einem Kaleidoskop eine Reihe von Fenstern, in denen die Silhouetten erst der Frau, dann die des Killers in Serie geschaltet werden, vor rötlichem Hintergrund. Beinahe unmögliche die genaue Bestimmung des Ortes, die schiere Bedrohlichkeit. Auflösung des Raums, der hier Schau-, wenn nicht Reflexionsraum wird und nicht mehr reiner, vom Genre, nicht vom Stilwillen des Regisseurs bestimmter Droh- und Angstraum ist.

Fünf: Eine Autoverfolgungsjagde im Parkhaus des "Death Tower" (konsequent geht der Film die Räume durch: die Mall als Konsumraum, der Überwachungsraum, Fluchträume, Verfolgungsräume; emblematisch immer wieder: das Tor, das sich nicht öffnen lässt). Das Auto des Verfolgers hat ein Leck, zieht eine Benzinspur. Der andere Mann, er wird sich, am Ende, John Doe nennen, entzündet sie, ein Lichtstreifen frisst sich durchs Kaufhaus, unter dem Auto der Verfolgten durch, dann erreicht er den Wagen des Killers.

Der Rest ist B-Movie-Routine.

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