Filmkritik: Varuzh Karim-Masihi: The Last Act  (Parde-Ye Akhar, Iran 1991)

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Varuzh Karim-Masihi: The Last Act  (Parde-Ye Akhar, Iran 1991)

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Varuzh Karim-Masihi: The Last Act  (Parde-Ye Akhar, Iran 1991)
Kritik von Ekkehard Knörer

 

Klappentext


[Image]This debut feature from Karim-Masihi won a record nine awards including Best Director and Best Film at the Ninth Fajr International Film Festival. An atmospheric mystery which unfolds as a play within a play, the action takes place in 1930s Tehran where a sinister brother and sister plot to dispose of their recently widowed sister-in-law in order to obtain her inheritance. To implement their scheme, the siblings hire atroupe of itinerant performers to pose as servants and stage horrific events. The terrified widow calls on the police for help, but the investigator assigned to the case becomes convinced she is crazy because "evidence" of each "crime" disappears before authorities arrive on the scene. Karim Masihi's slick use of theatrical metaphor recalls the work of Jacques Rivette. 

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Ein Vorhang wird geöffnet, wir sehen die Vorbereitungen zum Theaterstück, die Ankunft der Theatertruppe. Wir sehen das Haus, den Autor, die Darsteller. Dann der Auftritt des Publikums, die Frau des Bruders, der verstorben ist, ein Telegramm ruft sie auf die Bühne. Die Bühne ist das Haus. Das Theaterstück wird inszeniert, um sie zu töten. Eine "Gaslight"-Geschichte mit erheblich größerem Aufwand. Was passiert, passiert nur für das Opfer, das von der Darstellung überwältigt werden soll.

Die Kamera verweigert jede Übersicht über das Haus, das die Bühne ist. Gänge, Ecken, Türen. Angelehnte Türen, geschlossene, sich öffnende Türen. Durchblicke. Fluide sind die Bewegungen der Kamera, die den Figuren folgt. Scharf mitunter die Schnitte, die die Orientierung im Raum unmöglich machen. Die Kamera macht den Raum des Films zum Bühnenraum, indem sie ihn schließt, indem sie immer neue Räume eröffnet, in die sie Einblick erlaubt, um sie in der Verweigerung des Überblicks sogleich zu schließen. Es gibt den Keller, Treppen, Arbeitszimmer, die Küche für das Personal, das von der Theatertruppe gegeben wird. Außenräume wirken kaum weniger geschlossen, kaum weniger kulissenhaft als das Innere des Hauses. Entkommen, das zeigt sich immer wieder, ist auch nach draußen nicht möglich.

Es mangelt den Räumen an Klarheit, aber auch der Unterscheidung zwischen Ernst und Spiel. Die Grundanordnung ist eindeutig: Der Auftraggeber ist der Autor, mit ihm im Bunde ist die Schwester. Das Publikum ist das ausersehene Opfer. Im letzten Akt soll das Stück, das gegeben wird, ans einzig logische Ende gelangen, indem es die Zuschauerin, die als Opfer Beteiligte wird, tötet. Nur sie verwechselt die Kulissen mit der Wirklichkeit, auf sie zielen die Effekte des Theaters: Masken, dramatische Auftritte, Türenschlagen.

Ins Spiel kommt der Kommissar. Seine Erkenntnis des wahren Sachverhalts könnte heißen: Ende des Spiels durch Erkenntnis des Spielcharakters mit tödlicher Absicht. Es kommt anders, die Auflösung verbleibt im Theatralen, das seinen Status aber verändert hat. "Es hat kein Verbrechen gegeben". Nur ein Stück: für uns. Wir sind die eigentlichen Zuschauer, aber eine privilegierte Stellung haben wir kaum. Der Betrachter wird kaum ins Vertrauen gezogen, der Film eröffnet immer neue Räume, in die wir gezogen werden, um Einblicke zu erhalten; der Überblick aber bleibt verweigert. Am Ende, das ist klar, wir dein Vorhang gezogen. Ein Auto fährt ab, Abspann. Wir können kaum sagen, worum es in dem Stück ging, für wen es gespielt wurde und wie es eigentlich ausging.

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