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John Sayles (*1950)

John Sayles


 

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Lebende Filmregisseure: John Sayles
 
Geboren am 28. September 1950 in Schenectady, NY. Ging zur Mont Pleasant High School und studierte am Williams College Psychologie, war allerdings, wie er sagt,  obwohl er den Abschluß machte, "eher selten dort". Seine eigentliche Leidenschaft war das Theater, sein Geld verdiente er als Gelegenheitsarbeiter, nicht zuletzt in der Fleischindustrie. Die Spuren dieser Zeit ziehen sich durch das ganze Werk - die Aufmerksamkeit für Arbeiter und das Engagement für ihre Rechte.

Früh begann Sayles Kurzgeschichten und Erzählungen zu schreiben, als sein erster Roman  The Bride of the Bimbos veröffentlicht wurde, war er 25. Bereits sein zweiter Roman, Union Dues, 1977 erschienen, wurde für den National Book Award nominiert. Seine Bücher waren keine kommerziellen Erfolge, aber Sayles war dabei, sich einen Ruf als vielversprechender junger Schriftsteller zu erwerben, der komplex erzählte Geschichten, linke Politik und gute Dialoge zu spannenden Romanen verbinden konnte.

Nachdem er die Kurzgeschichtensammlung The Anarchists Convention veröffentlicht hatte, machte Sayles einen verblüffenden Schritt: er ging nach Los Angeles zum berühmtesten aller B-Movie-Regisseure, Roger Corman und arbeitete bei ihm als Drehbuchautor. Im Verlaufe von drei Jahren verfasste er drei Drehbücher für Corman: Piranha (Regie: Joe Dante), The Lady in Red, The Battle Beyond The Stars. Mit dem Geld, das er dabei verdiente, finanzierte er (für $ 40.000) sein Regie-Debüt The Return of the Secaucus 7 (dt: Rückkehr nach Secaucus, 1980), die Geschichte von sieben 60er-Jahre-Radikalen, die sich, nun alle Mitte Dreißig, noch einmal zusammenfinden - und erleben müssen, wie weit sie sich von der Aufbruchstimmung von einst entfernt haben. Für das Drehbuch gewann John Sayles den Preis der Los Angeles Film Critics

Sein nächster Film war Lianna (1983), für $ 300.000 gedreht, ist die Geschichte einer verheirateten Frau mittleren Alters, der in einem mühevollen Prozess klar wird, daß sie Frauen liebt. Danach kam die erste und einzige Studio-Arbeit Baby, It's You - das Desaster, zu dem sich der Streit mit Paramount (auch kommerziell) auswuchs, führte dazu, dass Sayles seine Filme fortan wieder unabhängig produzierte. 1983 bekam er den hochdotierten ' Mac Arthur genius grant' - und konnte seinen nächsten Film machen: The Brother From Another Planet. Ein stummer schwarzer Außerirdischer landet in Harlem und erlebt dort einige Abenteuer. Mit Matewan folgte Sayles' am explizitesten politischer Film, in dem ein Streik in West Virginia zu Beginn des Jahrhunderts geschildert wird.

Eight Men Out, der nächste Film, war hochkarätig besetzt (u.a. John Cusack und Charlie Sheen) und erzählte die wahre Geschichte der Chicago 'Blac' Sox, die beschuldigt wurden, die Baseball World Series von 1919 durch Betrug gewonnen zu haben. City of Hope ist ein Film, der eine Reihe von Geschichten zum Porträt einer (nicht genannten) von Korruption und Verbrechen dominierten Stadt verbindet.

Von 1989-1991 lief die Fernsehserie Shannon's Deal über einen Rechtsanwalt in Philadelphia, die Sayles selbst entwickelt und bei deren Pilotfilm er Regie geführt hatte.

1992 erschien Sayles' bisher letzter Roman, Los Gusanos, der unter kubanischen Exilanten in Miami spielt. Im Vertrag mit seinem Verleger führte Sayles Independent-Sitten auch in den Literaturbetrieb ein und ließ sich im voraus den 'Final Cut' sichern.

Passion Fish, Sayles' folgender Film um einen von Mary McDonnell gespielten ehemaligen Soap Opera Star, der nun an den Rollstuhl gefesselt ist und dem Alkohol verfallen ist und erst in der behutsam geschilderten Annäherung an ihre schwarze Betreuerin wieder Lebensmut zurückgewinnt, gab es Oscar-Nominierungen für McDonnell und für das Drehbuch. The Secret of Roan Inish (dt. Das Geheimnis des Seehundbabys) entstand nach einer alten irischen Legende und war ein beträchtlicher finanzieller Erfolg.

Mit Lone Star machte Sayles anschließend wieder einen Ensemblefilm, der mehrere Geschichten nebeneinander erzählt und die Lokalität der texanischen Grenze für die Auseinandersetzung mit Grenzerfahrungen nutzt. Men With Guns spielte dann in Mexiko, wurde in spanischer Sprache gedreht und mit wenigen Ausnahmen von mexikanischen Laien gespielt.

In den 90er Jahren hat Sayles, aus finanziellen Gründen, immer wieder auch in Hollywood als Skript-Doktor gearbeitet, oft ohne Nennung seines Namens in den Credits. Unter anderem leistete er dabei Beiträge zu Apollo 13 (Regie Ron Howard) und The Quick and the Dead (Regie Sam Raimi).

Sayles nächster Film trägt den Titel Sunshine State, im Zentrum stehen die Entwicklungen der Region - und rund sechs gleichberechtigte Hauptdarsteller. Formal schließt der Film am ehesten an City of Hope an. Mit dabei sind Angela Bassett, Timothy Hutton, Edie Falco, Marc Blucas. Einen deutschen Start hat Sunshine State bisher ebensowenig wie sein Nachfolger Casa de los Babys.

Sayles lebt mit seiner langjährigen Partnerin, der Schauspielerin Maggi Renzi in Hoboken, N.J.
 

Filmografie & Links & DVDs John Sayles

Regie

Silver City (2004)

Casa de los Babys (2003)

Sunshine State (2002)

Limbo (Wenn der Nebel sich lichtet) (1999)

Men With Guns (1998)

Lone Star (1996)

The Secret of Roan Inish (Das Geheimnis des Seehundbabys) (1994)

Passion Fish (1992)

City of Hope (1991)

Eight Men Out (1988)

Matewan (1987)

The Brother from Another Planet (1984)

Baby, It's You (1983)

Lianna (1983)

Return of the Secaucus 7 (1980)

Weblinks

Der John Sayles Borderstop hält über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden.

Bei Prisma Online erfahren Sie, was demnächst von John Sayles im Fernsehen zu sehen ist.

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