Höhepunkte (und es ist ein Tag der
Höhepunkte):
Er gehört ja zu vieler Menschen Lieblingsfilmen, der
Blake-Edwards-Klassiker "Frühstück bei Tiffany" (1961, ARD
15.10) mit Audrey Hepburn in ihrer wohl berühmtesten Rolle. Ich kann
nicht sagen, dass ich es recht verstehe, aber es gibt wunderbare Momente,
solche des Übermuts und solche der Trauer.
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Packender Thriller rund um die fantastische Prämisse einer
Kommunikation über die Zeit hinweg: "Frequency" von Gregory Hoblit
(2000, PRO 7, 20.15). Aus der Kritik:
"Interessant ist das Genre-Hopping dann doch: zitiert wird hier nicht mehr
connoisseurhaft spezifisch aus einzelnen Vorbild-Filmen, sondern im Verweis
aufs Genre als solches. Heraus kommt ein beinahe schon wieder austariertes
und allemal intelligent gemachtes Mixtum Compositum."
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Zeitgleich und mindestens genauso gut George Armitages wirklich
bitterböse Thrillerkomödie "Grosse Point Blank" (1997,
Vox, 10.15 Uhr), die wieder einmal die Regel bestätigt, dass ein Film
mit John Cusack gar nicht schlecht sein kann. Der spielt hier einen Killer,
der zum Klassentreffen in seine Heimatstadt zurückkehrt und, wie zu
hoffen war, ein Blutbad anrichtet. Nena singt dazu "99 Luftballons",
überhaupt ist die Musik ziemlich toll und wir dürfen mal so richtig
mit einem Profikiller mitfiebern.
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Hilary Swank spielt eine Frau, die einen Mann spielt, der eine
Frau liebt, das war einen Oscar wert. "Boys don't Cry" (1999, Vox,
22.15) ist trotzdem ein außerordentlich sehenswerter Film, auch
Chloe Sevignys wegen - wodurch sich die Regel bestätigt findet, dass
ihre Mitwirkung für gute Filme garantiert (und gelegentlich ist ein
Meisterwerk dabei wie Vincent Gallos
"Brown Bunny"). Erzählt wird
eine finstere Provinz-Geschichte nach wahren Begebenheiten.
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Was soll man noch sagen, nachdem inzwischen auch die Filmwissenschaft
die ganze Tetralogie und vor allem diesen ersten Teil hin- und hergewendet
hat bis nichts mehr übrig bleibt an Deutungsmöglichkeiten.
"Alien" (1979, K1, 22.20) ist schlicht und einfach ein Klassiker des
Sci-Fi-Genres, Ridley Scott zeigt Talent, das später im Bombast verloren
gegangen ist und K1 zeigt nächsten Sonntag die Fortsetzung.
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Natürlich dreht Ken Loach immer wieder denselben Film,
unermüdlich für die linke Sache kämpfend, mit Humor und
großer Aufmerksamkeit für das Elend der Arbeiter Englands. Das
schwankt qualitativ zwischen gut gemeint und mitreißend, "Mein Name
ist Joe" (1998, RBB, 23.15) ist definitiv eines der gelungeneren
Werke, nicht zuletzt des brillanten Peter Mullan wegen, der seither mit
eigenen Regiewerken ("The Magdalen Sisters") auf sich aufmerksam gemacht
hat.
Eine von Bunuels brillanteren Abrechnung mit dem Bürgertum,
der Titel ist ironisch gemeint und längst zum geflügelten Wort
geworden. Eigentlich geht es in dieser Groteske, die ihre diebische
Freude an Ereignissen hat, die sich blutig überschlagen, um eine
Essenseinladung. Mein Humor ist es nicht unbedingt, aber natürlich ein
Klassiker: "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" (1972, NDR
23.45).
Bei uns immer noch eher eine Entdeckung als wirklich ein
Klassiker ist Julien Duviviers Gangsterfilm "Pépé le Moko"
(1937, Arte 0.00), mit Jean Gabin in der Hauptrolle. Der eigentliche
Hauptdarsteller ist allerdings die Kasbah von Algier mit ihren
verwinkelten Gassen, in denen der Gangster Pépé Schutz und
Unterschlupf findet. Einer der Höhepunkte des poetischen Realismus,
überaus spannend, Gabin ist überragend. Unbedingt
ansehen/aufnehmen.
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Einen Blick wert oder mehr:
"Chucky - Die Mörderpuppe" (1988, K1 0.35), kleiner Klassiker
des Horror-Genres, war einige Fortsetzungen wert.
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"Go Now! Jetzt erst recht" (1995, MDR 1.05). Unter den
preisgekrönten Regisseuren der Gegenwart (im letzten Jahr Goldener Bär
für "In this World", zuletzt
war, bei uns nur in ausgewählten Kinos, "24 Hour Party People" zu sehen)
ist der Brite Michael Winterbottom gewiss einer der fleißigsten.
Kühl sind die Filme in der Regel, unsentimental. Hier spielt Robert
Carlyle einen MS-Kranken.
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