TAFELSPITZ
(Xaver Schwarzenberger):
Einer dieser Filme, von denen nach dem Konsum nichts, rein gar nichts übrig
bleibt. Und nicht einmal das.
TATJANA - TAKE CARE OF YOUR
SCARF (Aki Kaurismäki):
Herzzereißend bittersüße, außerordentlich
schweigsame Komödie. Die blöden Leningrad Cowboys sind vergeben
und vergessen.
TERROR 2000
(Christoph Schlingensief):
Schlingensief hat nichts zu sagen, das aber sehr laut, er kann handwerklich
nichts und macht einen offensiven Dilettantismus draus. Eine einzige fortgesetzte
Qual und wahrscheinlich ist das sogar Absicht.
TESIS
(Alejandro Amenabar):
Wunderbar funktionierender, d.h. spannender Film, der allen
Süßlichkeiten abhold bleibt.
DIE THOMAS CROWN AFFÄRE
(John McTiernan)
Die Thomas-Crown-Affäre erzählt von
der Möglichkeit von Liebe unter den Bedingungen maßlosen Reichtums
beider Beteiligten. Was unter diesen Umständen ein Wert ist, wie er
produziert und aufrecht erhalten wird, wie er also: am Aufgehen in seinem
bloßen immer austauschbaren Tauschwert zu hindern ist, das ist hier
die strikt ökonomische Frage. Dass Liebe (der romantischen Art) die
eine Antwort darauf ist, versteht sich von selbst. Auch, dass alles
darauf hinaus läuft. Überraschend ist, dass auf dem Weg zu diesem
vergleichsweise reaktionären Ende auf hohem Niveau sich die Diskurse
von Betrug, Täuschung, Austauschbarkeit mit der Raffinesse des Rififi-Genres
kreuzen.
TÖCHTER DES HIMMELS
(Wayne Wang):
Es paßt nicht alles zusammen in dem Film. Vieles ist unangenehm glatt
inszeniert, der Ton uneinheitlich, manches arg sentimental. Trotzdem ist
er sehenswert, mancher Figuren wegen.
TÖDLICHE
WEIHNACHTEN (Renny Harlin):
Von so viel Klugheit, Geschick und weiblicher Power lasse ich mich mit
großem Vergnügen überwältigen.
TOKIO
DEKADENZ (Ryu Murakami):
Sexuelle Abgründe, in die blicken zu müssen keinen
Spaß macht, aber beeindruckt.
DIE TOTALE THERAPIE
(Christian Frosch)
Plot: Ein Häufchen Gestörter trifft
sich bei Guru Roman Romero zur Therapie. Innerstes wird nach außen
gekehrt und das ganze geht alles andere als gut aus.
Ein Film mit Momenten: komischen, wie ganz zum Schluss, wenn Sophie
Rois den Schauplatz mit haufenweise Leichen besichtigen kommt. Gruseligen,
wenn die Handkamera einer der Heldinnen durchs unheimliche Dunkel folgt.
Intensiven, wenn einer der Therapierten mal wieder jede Kontrolle verliert.
Worauf aber der Film hinauswill, erschließt sich insgesamt nicht so
recht.
TOYS
(Barry Levinson):
Eine sehr grundsätzliche Verwechslung von Witz mit Albernheit
macht diesen Film, das Herzensprojekt Levinsons, schlicht
unerträglich. Die Anwesenheit Robin Williams' hat auch noch selten
geholfen.
TRAINSPOTTING
(Danny Boyle):
Trotz des ganzen Hypes kein schlechter Film. Visuell einfallsreich,
vor keiner grotesken Idee und ihrer Darstellung
zurückschreckend.
TRAVOLTA UND
ICH (Patricia Mazuy):
Porträt einer etwas überspannten Jugendlichen, das selbst, und
darin liegt seine Stärke, gar nicht überspannt ist.
TRUE
LIES (James Cameron):
Ordentliche Actionszenen liegen hier im Clinch mit einer üblen und,
sieht man genauer hin, reichlich chauvinistischen Ehegeschichte. Eine
Enttäuschung.
TRUE
ROMANCE (Tony Scott):
Tarantinosches Jugendwerk, flott bebildert. Ist spannend, macht
Spaß, auch die love story geht in Ordnung.
12 MONKEYS
(Terry Gilliam):
Der Film ist verrückt, aber nicht
verrückt genug. Überraschend, aber nicht überraschend genug.
Spannend auch, bildgewaltig, aber das gewisse letzte Etwas, das Brazil zum
Meisterwerk machte, fehlt.
TWISTER
(Jan de Bont):
Nicht immer gelingt ein Geniestreich wie Speed. Aber fliegende Kühe
sind nun wirklich kein Ersatz für einen stringenten Plot.
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