Yi Yi (Edward Yang,
Taiwan 2000)
Der Erzähltechnik, genauer gesagt, und dabei insbesondere der
Fähigkeit, Balancen zu halten, Motivationen anzudeuten, aber nicht zu
erklären, eines Augenmerks fürs scheinbar Nebensächliche,
fürs Widersprüchliche auch, fürs Nicht-Aufgehende. Yi-Yi
übt, das ist vielleicht das Schönste an dem Film, die Tugend der
Zurückhaltung: in aller Regel filmt er seine Figuren aus gehöriger
Distanz. |
Y tu Mamá Tambien
(Alfonso Cuarón, Mexiko 2000)
Der Film wäre etwas penetrant, aber nett, wenngleich belanglos,
wäre das schon die ganze Geschichte. Hinzu kommt aber, erstens, Luisa,
die zehn Jahre ältere Frau von Tenochs Cousin, der ihr gerade einen
Seitensprung gestanden hat: sie beschließt, der nie ernst gemeinten
Einladung der Jungs zur Fahrt ins Blaue, in die Himmelsbucht, die es nicht
gibt, die sie erfunden haben (denken sie), zu folgen. Sie hatten nur, ganz
unverbindlich, von Sex geträumt und als sie ihn bekommen, kriegen sie
es mit der Angst zu tun. |