Höhepunkte:
Achtung, Achtung, heute früh zu Mittag essen, denn entweder sind
Sie Fans des Balletts, dann kann Ihnen überhaupt nichts Besseres
passieren als "Damen und Herren ab 65" (2002, HR 13.15), eine
Dokumentation über die Hintergründe zur Inszenierung von Pina Bauschs
absolut umwerfendem Stück "Kontakthof" - in dem ausschließlich
Rentner tanzen. Die können Sie hier kennenlernen, ich habe den Film
nicht gesehen, aber das Stück. Und der Film, sagt man mir, ist auch
ganz großartig.
Oder aber, falls Sie Ballett nicht so mögen (aber eigentlich
ist nicht einmal das ein Grund), dann gibt's immer noch Hitchcocks
"Bei Anruf Mord" (1954, K1 13.25), den man einmal, zweimal, dreimal
sehen kann. Wir zittern mit Grace Kelly, die sterben soll, sobald das Telefon
klingelt.
Was soll man sagen zu "...denn sie wissen nicht, was sie tun"
(1955, ZDF 15.15). Geflügelter Titel. James Dean. Teenagerfilm.
DVD bei Amazon
Also,
da können alle sagen, was sie wollen, ich mag Scorseses "Kap
der Angst" (1991, Vox 22.20) - und keineswegs finde ich Jerry Lee Thompsons
gleichfalls gelungenes Original besser. Außerordentlich spannend das
hier, laut, dicht, unsubtil. Macht aber nichts. Scorsese mag ihn heute nicht
mehr, hat ihn nur gemacht, weil es mit der Karriere kommerziell gerade mal
wieder bergab gegangen war. Alles egal: lohnt sich.
DVD bei Amazon
Auch
unsubtil, kein Remake zwar, aber ein Sequel und vor allem: auch gelungen,
auch spannend, auch laut, auch dicht: James Camerons "Aliens -
Die Rückkehr" (1986, K1 22.35).
DVD bei Amazon
Und dann, jetzt schon subtil,
Dominik Grafs
Porträt seines Vaters, des Schauspielers Robert Graf, mit dem Titel
(der erste Teil ist der Reihe gedankt, in der der Film damals entstand):
"Denk ich an Deutschland: Das Wispern im Berg der Dinge" (1997, BR
22.40). Als Regisseur mit von der Partie: Der FAZ-Filmkritiker und Graf-Freund
Michal Althen.
Einen Blick wert oder mehr:
"Land der schwarzen Sonne" (1990, Arte 20.40) sagt mir gar
nichts. Aber Bob Rafelson ("Wenn der Postmann zweimal klingelt", "Five
Easy Pieces") war zu New-Hollywood-Zeiten mal ein außerordentlich
interessanter Regisseur. Ob er's vor 14 Jahren noch war, lässt sich
hier überprüfen.
Es gibt ja Leute, die Bernardo Bertolucci (zuletzt:
"Die Träumer") für einen
großen Regisseur halten. Und was diesen Film angeht, gibt es da sogar
eine ganze Menge: "1900 - 1. Teil: Gewalt, Macht, Leidenschaft" (1976,
SWR 23.45) ist die erste Hälfte eines großen Historienporträts
mit Robert de Niro und Gerard Depardieu. Ich finde es eher ziemlich
bieder.
Wenngleich ich ganz gewiss nicht zu den Leuten gehöre, die Wim
Wenders für einen großen (oder, was die letzten zehn Jahre
angeht, auch nur passablen) Regisseur halten: Dies hier, sein einst als Opus
Magnum geplantes Werk "Bis ans Ende der Welt" (1991 HR 23.50), das
hat was. Wirr ist's natürlich, prätentiös auch, aber es verliert
sich in immer wieder interessanter Weise. Fand ich damals jedenfalls. Ist
auch schon wieder 13 Jahre her.
Wenn Sie den Tag - als Ballett-Verächter - mit Ray Milland
(in "Bei Anruf Mord") begonnen haben, dann können Sie ihn auch mit
ihm beenden. Bei "Panik im Jahre Null" (1962, K1 4.15) führte
der Schauspieler selbst Regie, das ganze ist Science Fiction und spielt nach
dem Atomkrieg. Wenn's vorbei ist, graut der Morgen.
Mal reingucken:
Über
Anthony Hoffmans Film "Red Planet" (2000, RTL 20.15) hatte die
Jump-Cut-Kritikerin Christiane Stanzel wenig Erfreuliches zu
berichten: "Leider, leider ist der
Film eine absolute Enttäuschung, die nicht nur hartgesottenen Si-Fi
Freunden angesichts zahlreicher Ungereimtheiten die Tränen in die Augen
treibt.". Aber Val Kilmer. Aber Carrie-Anne Moss.
DVD bei Amazon
Mutter-Tochter-Drama der eigentlich nicht verkehrten Art:
"Überall, nur nicht hier" (1999, VOX 20.15), Regie Wayne
Wang. Ist mir damals schon nichts weiter zu eingefallen. Fällt mir
immer noch nichts zu ein.
DVD bei Amazon
Paul Auster hat als Regisseur mit "Lulu - Das Geheimnis
einer Liebe" (1998, NDR 23.45) keinen, aber auch wirklich keinen
überzeugt. Da halfen auch Harvey Keitel, Mira Sorvino, Willem Dafoe
und Gina Gershon nicht das mindeste.
Vorwoche:
zur Jump Cut Startseite |